Kurzfassung
Das Internet bietet Laien, Studierenden und Wissenschaftlern/innen eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich über wissenschaftliche Themen zu informieren. Dabei rezipieren sie häufig Dokumente, die einander widersprechende Informationen kommunizieren (z.B. bei wissenschaftlichen Kontroversen). Viele
wissenschaftsbezogene Dokumente enthalten zudem Bilder wie Diagramme zur Visualisierung empirischer Ergebnisse und realistische Bilder, die untersuchte Phänomene veranschaulichen. In unserem Projekt...Das Internet bietet Laien, Studierenden und Wissenschaftlern/innen eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich über wissenschaftliche Themen zu informieren. Dabei rezipieren sie häufig Dokumente, die einander widersprechende Informationen kommunizieren (z.B. bei wissenschaftlichen Kontroversen). Viele
wissenschaftsbezogene Dokumente enthalten zudem Bilder wie Diagramme zur Visualisierung empirischer Ergebnisse und realistische Bilder, die untersuchte Phänomene veranschaulichen. In unserem Projekt untersuchen wir die Rolle, die solche Bilder beim Verstehen von und der Wissenskonstruktion mit
wissenschaftsbezogenen Texten spielen, die konfligierende Informationen
enthalten. Aus Zwei-Prozess-Modellen der Persuasion und Modellen der Text-Bild-Verarbeitung lässt sich die allgemeine Vorhersage ableiten, dass die Präsenz von Bildern in Dokumenten ihre Glaubwürdigkeit erhöhen kann, was dazu führt,
dass die in bebilderten Dokumenten enthaltenen Informationen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit in das Situationsmodell des kontroversen Inhaltsbereichs aufgenommen werden als dies bei Dokumenten ohne Bilder der Fall ist. In den Experimenten der ersten Förderperiode konnten Belege für diese allgemeine
Annahme erbracht werden. Allerdings ist unklar, inwieweit und unter welchen Bedingungen die Effekte von Bildern auf Glaubwürdigkeit und Situationsmodellkonstruktion auf heuristischen (assimilativen) oder
systematischen (elaborativen) Verarbeitungsprozessen beruhen. In der zweiten Förderperiode sollen daher die kognitiven Prozesse, die den gefundenen Effekten zu Grunde liegen, genauer untersucht werden. Dazu sind vier aufeinander aufbauende Experimente vorgesehen, in denen komplementäre Prozessindikatoren
eingesetzt werden (Blickbewegungsmessung, Protokolle lauten Denkens, Lesezeit- und Logfile-Analysen). Zudem sollen Wechselwirkungen zwischen heuristischen und systematischen Prozessen untersucht werden.» weiterlesen» einklappen