Kurzfassung
Lernen im naturwissenschaftlichen Grundschulunterricht ist ein komplexer Prozess, bei dem Konzepte von Schülerinnen und Schülern umstrukturiert werden. Während dieser Umstrukturierungsprozesse erleben Schüler verschiedene Emotionen, wie z.B. Freude, Langeweile oder Angst. Emotionen sind mehrdimensionale Konstrukte, die aus affektiven, kognitiven, expressiven, motivationalen und physiologischen Komponenten bestehen. Während des Unterrichts treten bei Schülerinnen und Schülern unterschiedliche...
Lernen im naturwissenschaftlichen Grundschulunterricht ist ein komplexer Prozess, bei dem Konzepte von Schülerinnen und Schülern umstrukturiert werden. Während dieser Umstrukturierungsprozesse erleben Schüler verschiedene Emotionen, wie z.B. Freude, Langeweile oder Angst. Emotionen sind mehrdimensionale Konstrukte, die aus affektiven, kognitiven, expressiven, motivationalen und physiologischen Komponenten bestehen. Während des Unterrichts treten bei Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Emotionen auf, die sich individuell sowohl positiv als auch negativ auf ihre Lernprozesse auswirken. Welchen Einfluss Emotionen auf Lernprozesse der Kinder haben, steht daher immer wieder im Fokus didaktischer Untersuchungen. Das Projekt wird von GESIS, dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim, methodisch beraten und unterstützt. Es werden Sensor-Armbänder eingesetzt, die von Dr. Georgios Papastefanou, Ludwigshafen, privat bereitgestellt werden.
Ziele und Forschungsfragen des Projekts
Im Rahmen des Forschungsprojekts werden verschiedene Untersuchungsformen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht hinsichtlich ihrer emotionalen Komponenten wie der Motivation, dem Interesse oder der empfundenen Selbstwirksamkeit der Lernenden verglichen.
Klassische Erhebungsverfahren wie Fragebögen oder leitfadengesteuerte Interviews erweisen sich allerdings oft als unzureichend, um Emotionsverläufe während des Unterrichts detailliert nachzuweisen, da Grundschulkinder noch in begrenztem Ausmaß reflektiert antworten. In der Emotionspsychologie stellt die Aufzeichnung von Emotionsreaktionen über physiologische Daten eine Möglichkeit der Messung und Klassifizierung von Emotionen dar. Hierzu zählt z.B. die Veränderung der Hautleitfähigkeit sowie der Hauttemperatur. Allerdings werden solche Messverfahren bisher hauptsächlich bei Erwachsenen eingesetzt.
In einem ersten Schritt wird eine Validierungsstudie mit Grundschulkindern durchgeführt, um zu überprüfen, ob durch die Messung physiologischer Reaktionen Rückschlüsse auf erlebte Emotionen auch bei Kindern gezogen werden können.
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