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INTERNET I: Wissenskonstruktion anhand von Texten und Bildern mit konfligierenden Informationen aus dem Internet

Laufzeit: 01.04.2009 - 31.03.2011

Förderkennzeichen: SCHN665/5-1

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Kurzfassung


Mit der wachsenden Informationsmenge im Internet werden – insbesondere bei aktuell beforschten wissen-schaftlichen Themen – immer häufiger wissenschaftsbezogene Dokumente publiziert, die sich zwar auf den gleichen Gegenstand beziehen, jedoch einander inhaltlich widersprechen. Damit wird der Umgang mit konfligierenden Informationen zunehmend ein konstitutiver Bestandteil der Nutzung des Internet für das informelle Lernen mit wissenschaftsbezogenen Dokumenten. Für Nutzer/innen stellt sich somit...Mit der wachsenden Informationsmenge im Internet werden – insbesondere bei aktuell beforschten wissen-schaftlichen Themen – immer häufiger wissenschaftsbezogene Dokumente publiziert, die sich zwar auf den gleichen Gegenstand beziehen, jedoch einander inhaltlich widersprechen. Damit wird der Umgang mit konfligierenden Informationen zunehmend ein konstitutiver Bestandteil der Nutzung des Internet für das informelle Lernen mit wissenschaftsbezogenen Dokumenten. Für Nutzer/innen stellt sich somit das Problem der Kohärenzbildung anhand konfligierender Informationen. Bisherige theoretische Modelle zur mentalen Kohärenzbildung sind hier nur bedingt zur Beschreibung dieser Prozesse geeignet, da in ihnen überwiegend von miteinander kompatiblen Informationen ausgegangen wird.

Eine wichtige Rolle beim Umgang mit konfligierender Information mit dem Ziel der mentalen Kohärenzbildung dürfte die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Informationsquellen und die wahrgenommene Plausibilität der in ihnen enthaltenen Informationen sein. Es ist davon auszugehen, dass die Glaubwürdigkeit und Plausibilität das relative Gewicht der einzelnen Informationen bestimmt, mit der diese in den Prozess der Konstruktion mentaler Modelle des dargestellten Inhaltsbereichs eingehen.
Die Präsentation von Informationen im Internet erfolgt mit Hilfe unterschiedlicher Formate wie z.B. Texten, realistischen Bildern und Diagrammen. Es ist anzunehmen, dass das Präsentationsformat nicht nur die Leichtigkeit oder Schwierigkeit der kognitiven Verarbeitung einer Informationsquelle, sondern auch deren wahrgenommene Glaubwürdigkeit sowie die Erkennbarkeit des betreffenden kognitiven Konflikts beeinflusst. Bisherige Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Anzahl grafischer Ergebnisdarstellungen mit der Wahrnehmung einer Veröffentlichung als "wissenschaftlich" hoch korreliert. Damit stellt sich die Frage nach dem Einfluss des Präsentationsformats auf den Prozess der Kohärenzbildung anhand konfligierender Informationen.

In den geplanten Untersuchungen sollen deshalb innerhalb verschiedener konfligierender Informationsquel¬len die Repräsentationsformen systematisch variiert werden. Ziel der Untersuchungen ist die Analyse des Einflusses verschiedener grafischer Repräsentationen (realistische Bilder und Diagramme mit Ergebnis-visualisierungen) auf den Prozess der mentalen Kohärenzbildung mit wissenschaftsbezogenen Dokumenten, die konfligierende Informationen enthalten. Dabei unterscheiden wir zwischen einer Nutzung von Bildern als peripheren Glaubwürdigkeitscues und einer elaborativen epistemischen Verarbeitung der konfligierenden In-formationen aus Texten und Bildern. Gleichzeitig wird die Rolle von Nutzer- bzw. Rezipientenmerkmalen wie domänenspezifisches Vorwissen, epistemologische Überzeugungen, ressourcenbezogene Lernermerkmale und Ambiguitätstoleranz als potenzielle Moderatoren dieses Einflusses untersucht.
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