Der Liber de quattuordecim articulis fidei, op. 28, des Raimundus Lullus von 1283-1285: Kritische Edition mit Einleitung
Laufzeit: 01.10.2018 - 30.09.2022
Partner: Professor Dr. Josep Enric Rubió Albarracín (Valéncia) Professor Dr. Karlheinz Ruhstorfer; Dr. Viola Tenge-Wolf (Freiburg)
Förderkennzeichen: RO 4166/3-1
Förderung durch: DFG
Projektmittel (€): 127700,00
Kurzfassung
Der Katalane Raimundus Lullus bzw. Ramon Lull (1232–1316) war Troubadour, Philosoph, Theologe und Mystiker in einem. Er hinterließ ein umfassendes Werk, in dem er vor allem nach einer Lösung für den von ihm selbst schmerzlich erlebten Antagonismus der Religionen, besonders Christentum, Judentum und Islam, im Mittelmeerraum suchte. Seine neuartigen Gedanken wurden noch Jahrhunderte später diskutiert. Auch heute wird er als einer der innovativsten Denker der westlichen Tradition in den „Dialog...Der Katalane Raimundus Lullus bzw. Ramon Lull (1232–1316) war Troubadour, Philosoph, Theologe und Mystiker in einem. Er hinterließ ein umfassendes Werk, in dem er vor allem nach einer Lösung für den von ihm selbst schmerzlich erlebten Antagonismus der Religionen, besonders Christentum, Judentum und Islam, im Mittelmeerraum suchte. Seine neuartigen Gedanken wurden noch Jahrhunderte später diskutiert. Auch heute wird er als einer der innovativsten Denker der westlichen Tradition in den „Dialog der Religionen“ eingebracht. Seine lateinischen Werke Raimundi Lulli Opera Latina werden seit 1957 in Freiburg herausgegeben und umfassen momentan 37 Bände, die in der Reihe Corpus Christianorum Continuatio Medievalis erscheinen. In dem neuen Projekt soll der Liber de quattuordecim articulis fidei, op. 28, des Ramon Lull von 1283–1285 als ein Teilband dieser Reihe ediert und inhaltlich erschlossen werden. In diesem Buch behandelt Lull das gesamte christliche Glaubensbekenntnis mit seiner neuartigen Methode, mit der er sich gewissermaßen von dem ähnlichen Projekt seines etwas älteren Landsmannes und äußerst gelehrten Antijudaisten Ramon Martí O. P. (gest. 1285/90) absetzt. Von diesem Buch sind bisher acht Handschriften bekannt, von denen mehrere noch aus Lulls Lebenszeit stammen, so zum Beispiel eine, die für den mit Lull persönlich bekannten Pariser Universitätsgelehrten Petrus von Limoges (gest. 1306) abgeschrieben wurde. Das sehr umfangreiche Buch gewährt also sowohl inhaltlich als auch durch seine Überlieferung Einblick in die religionstheologische Arbeit Lulls kurz vor und während seines ersten Aufenthaltes in Paris 1287–1289. Edition und Einleitung werden das Buch im Rahmen der kritischen Gesamtedition der Opera Latina Raimundi Lulli für die weitere Erforschung durch Theologen, Historiker und Religionswissenschaftler bereitstellen. » weiterlesen» einklappen