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Ferdinand Tönnies-Briefe: Eine digitale Edition

Laufzeit: 01.11.2021 - 31.10.2024

Partner: Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner, Dr. Uwe Dörk - Kulturwissenschaftliches Institut Essen; Dr. Martin Lätzel - Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek

Förderkennzeichen: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452317405

Förderung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kurzfassung


Die Korrespondenz des Soziologen Ferdinand Tönnies (1855–1936) bietet einen einzigartigen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Soziologie als Disziplin in ihrem transnationalen und transdisziplinären Kommunikationskontext. Zugleich offenbart sie, welche Bedeutung das Medium Brief auf die wissenschaftliche Netzwerkbildung und Erkenntnisformulierung bis weit ins 20. Jahrhundert ausübte. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass die epistolaren Stile und Konventionen des Briefeschreibens...Die Korrespondenz des Soziologen Ferdinand Tönnies (1855–1936) bietet einen einzigartigen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Soziologie als Disziplin in ihrem transnationalen und transdisziplinären Kommunikationskontext. Zugleich offenbart sie, welche Bedeutung das Medium Brief auf die wissenschaftliche Netzwerkbildung und Erkenntnisformulierung bis weit ins 20. Jahrhundert ausübte. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass die epistolaren Stile und Konventionen des Briefeschreibens sowohl epistemische als auch soziale Tugenden und Leitvorstellungen der sich formierenden Disziplin stark beeinflussten.

Forschungen, die sich für diesen Entstehungszusammenhang interessieren, stehen jedoch vor dem Hindernis, dass Tönniesʼ Briefe weltweit verstreut und größtenteils in schwer lesbarer Kurrentschrift verfasst sind. Das vorliegende Projekt will diese Dokumente leichter zugänglich machen, indem es eine Online-Edition sämtlicher nicht-familialer Briefe von Tönnies aufbaut. Über 1.700 Briefe sollen zusammengeführt, digitalisiert, transkribiert, kommentiert, mit analytischen Werkzeugen ausgestattet und im Internet frei zugänglich sowie zukunftsoffen präsentiert werden. Zukunftsoffen heißt, dass auch künftige Brieffunde und Forschungsergebnisse eingespeist werden können. Abschließend sollen die im Arbeitsprozess gewonnene Kompetenz und die eingebauten analytischen Werkzeuge der elektronischen Edition genutzt werden, um den oben genannten unerforschten epistemisch-epistolaren Zusammenhang zu untersuchen: Welcher Konnex bestand zwischen den Formen des Briefs, den Formen des Netzwerks und den Formen soziologischen Wissens? Zugleich dient diese interpretative Arbeit dazu, die elektronische Edition final zu testen und zu verbessern.

Zur Realisierung des Projekts arbeiten vier Institutionen zusammen: 1. das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI), an dem die Editions- und Forschungsarbeit geleistet wird; 2. die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek (SHLB) in Kiel als bestandshaltende Einrichtung des Tönnies-Nachlasses; 3. das Trier Center for Digital Humanities (TCDH) der Universität Trier für die IT-Konzeption und Betreuung des Projektes; 4. das Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz, das einerseits die technische Infrastruktur zur Verfügung stellt und das andererseits mit dem Sozialwissenschaftlichen Archiv (SAK) die editorische Arbeit begleitet. Nach Abschluss des Projektes wird das KIM in technischer und inhaltlicher Hinsicht die dauerhafte Nutzung der Edition sichern.
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  • Born Digital Briefe virtuelle Rekonstruktion von dislozierten Beständen

Projektteam



Beteiligte Einrichtungen