Erinnerungsorte an den Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg
Laufzeit: ab 01.01.2007
Kurzfassung
Der Zweite Weltkrieg stellt rund zwanzig Jahre nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges einen weiteren großen Einschnitt in die geschichtliche Entwicklung Europas dar. Die Aufarbeitung der als traumatisch erfahrenen Kriegsereignisse und der Zeit des Nationalsozialismus findet seit Kriegsende in den betroffenen Nationen auf unterschiedliche Weise statt. Hierfür hilfreich, wenn nicht sogar notwendig, ist die Existenz von Gedenkorten, die den Menschen als Referenz-Orte nicht nur des...Der Zweite Weltkrieg stellt rund zwanzig Jahre nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges einen weiteren großen Einschnitt in die geschichtliche Entwicklung Europas dar. Die Aufarbeitung der als traumatisch erfahrenen Kriegsereignisse und der Zeit des Nationalsozialismus findet seit Kriegsende in den betroffenen Nationen auf unterschiedliche Weise statt. Hierfür hilfreich, wenn nicht sogar notwendig, ist die Existenz von Gedenkorten, die den Menschen als Referenz-Orte nicht nur des Erinnerns, sondern auch des Trauerns und Lernens dienen. Seit Kriegsende kommen Angehörige der Gefallenen und andere Schlachtfeldtouristen auf die ehemaligen Kriegsschauplätze und zu Orten, denen eine herausragende Bedeutung im Verlauf des Krieges zugeschrieben werden.
Doch welche nationalen Unterschiede gibt es bei der Aufarbeitung der kriegerischen Vergangenheit? Woher rühren sie? Welche verschiedenen Strategien werden in unterschiedlichen Staaten bei der Gestaltung der Gedenkorte verfolgt? Wie werden sie von ihren Besuchern wahrgenommen? Und welche Elemente sollten bei der Gestaltung der Gedenkorte in Hinsicht auf eine positive Resonanz der Besucher berücksichtigt werden?
Die zwei benachbarten Länder Frankreich und Deutschland dienen als zu vergleichende Fallbeispiele. Auf französischer Seite werden die Landungsstrände der Normandie, die Mahnstätte Oradour-sur-Glane und das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof untersucht. Als Beispiele deutscher Erinnerungsorte fungieren die Schlachtfelder des Hürtgenwalds, „Opferorte“ wie das Konzentrationslager Dachau und „Täterorte“ der nationalsozialistischen Vergangenheit. Als Täterorte stehen beispielsweise der Obersalzberg (Hitlers zweiter Regierungssitz und Feriendomizil) und der erst kürzlich der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Lern-Ort Vogelsang (eine ehemalige NS-„Ordensburg“ ) im Zentrum der Betrachtung. » weiterlesen» einklappen