Bedrohung auf der (Medien-)Agenda - Kriesenkommunikation im Nachrichtenprozess
Laufzeit: 01.10.2008 - 01.10.2010
Partner: Prof. Dr. Georg Ruhrmann
Förderung durch: Deutsche Stiftung Friedensforschung
Kurzfassung
Internationale Krisen, Konflikte und Kriege sind potenziell Themen mit einem hohen Nachrichtenwert für die Medien. Doch wie entstehen Nachrichten über solche Konfliktsituationen, welche Konflikte finden in welcher Phase Beachtung in den Medien? Am Prozess der Nachrichtenentstehung sind verschiedene Akteure beteiligt; neben NachrichtenjournalistInnen sind dies politische Akteure und militärische EntscheiderInnen sowie das Medienpublikum. Es ist davon auszugehen, dass sich die Handlungen der...Internationale Krisen, Konflikte und Kriege sind potenziell Themen mit einem hohen Nachrichtenwert für die Medien. Doch wie entstehen Nachrichten über solche Konfliktsituationen, welche Konflikte finden in welcher Phase Beachtung in den Medien? Am Prozess der Nachrichtenentstehung sind verschiedene Akteure beteiligt; neben NachrichtenjournalistInnen sind dies politische Akteure und militärische EntscheiderInnen sowie das Medienpublikum. Es ist davon auszugehen, dass sich die Handlungen der Beteiligten gegenseitig beeinflussen. Doch es existieren keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie sich diese Abhängigkeiten auf die Nachrichtentstehung im Krisenfall auswirken.
Die zentrale Forschungsfrage der Studie ist daher: Welche Bedeutung messen Medien, politische und militärische Akteure sowie das Medienpublikum internationalen Krisen bei und wie beeinflussen sie gegenseitig ihr Handeln in deren Verlauf? Ziel des geplanten Projekts ist es, den gesamten Prozess der Risiko- und Krisenkommunikation zu betrachten und so die Zusammenhänge zwischen Nachrichtenentstehung, Medienberichterstattung, öffentlicher Meinungsbildung und politischem Handeln im Kontext von internationalen Krisen und Kriegen zu untersuchen. Im Rahmen eines komplexen methodischen Designs lässt sich zeigen, wie aufgrund des dynamischen Wechselspiels zwischen politischen, militärischen und medialen Akteuren Nachrichten entstehen, die Entscheidungen und Handlungen von Akteuren der Außen- und Sicherheitspolitik beeinflussen. Im Mittelpunkt des Projekts stehen dabei internationale Krisen und Konflikte, bei denen es zumindest potenziell zum Einsatz von Gewalt in Form von Kriegshandlungen, militärischen Interventionen, Terrorismus o.ä. kommen könnte. Das Projekt ist als Teil einer deutsch-schwedischen Vergleichsstudie angelegt.
Das Projekt versteht sich als innovativer Beitrag zur Krisen- und Konfliktforschung, da zum ersten Mal der Prozess der Krisenkommunikation in seiner Gesamtheit erfasst und analysiert wird. Ein weiterführendes Ziel des Projektes ist es daher auch, anhand der Ergebnisse einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Ausbildung von KommunikationsexpertInnen zu leisten. Der sensible und kompetente Umgang mit (potentiellen) Krisenereignissen ist nicht nur für die strategische Öffentlichkeits- und Medienarbeit von Politik und Militär relevant, sondern erfordert auch auf journalistischer Seite ein hohes Maß an Expertise. So sollen anhand der Befunde der Studie Handlungsempfehlungen für EntscheidungsträgerInnen, deren KommunikatorInnen und JournalistInnen zur Berichterstattung über Krisen abgeleitet werden.» weiterlesen» einklappen