Zur Akzeptanz humanoider Service-Roboter: Experimentelle Untersuchungen unter besonderer Berücksichtigung der uncanny valley-Hypothese
Laufzeit: ab 01.02.2012
Partner: Ars Electronica Futurelab, Linz, Österreich
Kurzfassung
In den nächsten 10 Jahren werden uns Service- und Assistenzroboter nicht mehr nur als Figu-ren in fiktionalen Geschichten, sondern zunehmend auch in unterschiedlichen Nutzungskon-texten des Alltagslebens begegnen. Bereits heute existieren Prototypen von Robotern, die bei-spielsweise in der Krankenpflege (Chen, King, Thomaz, & Kemp, 2014), zur Unterstützung im Haushalt (Koay, Syrdal, Walters, & Dautenhahn, 2007) oder am Empfangsschalter von Museen (Passary, 2014) zum Einsatz kommen....In den nächsten 10 Jahren werden uns Service- und Assistenzroboter nicht mehr nur als Figu-ren in fiktionalen Geschichten, sondern zunehmend auch in unterschiedlichen Nutzungskon-texten des Alltagslebens begegnen. Bereits heute existieren Prototypen von Robotern, die bei-spielsweise in der Krankenpflege (Chen, King, Thomaz, & Kemp, 2014), zur Unterstützung im Haushalt (Koay, Syrdal, Walters, & Dautenhahn, 2007) oder am Empfangsschalter von Museen (Passary, 2014) zum Einsatz kommen. Die potentielle Verbreitung von Robotern in diesen Feldern wird von den potentiellen europäischen NutzerInnen – werden Sie nach Robo-tern allgemein befragt – recht kritisch gesehen (Eurobarometer 2012).
Zahlreiche anekdotische Berichte (z.B. Starr, 2013) und erste empirische Befunde (z.B. Ho & MacDorman, 2010; Mara et al., 2013; Mara & Appel, in press b) deuten darauf hin, dass ins-besondere sehr menschenähnlich gestaltete Roboter häufig mit aversiven Reaktionen einher-gehen. Diese negativen Reaktionen werden in der Regel unter Rückgriff auf die uncanny-valley Hypothese erklärt, die sich als nutzerseitiges Problem der Kategorisierung einer Mensch-Maschine rekonstruieren lässt (Burleigh, Schoenherr, & Lacroix, 2013; Jentsch, 1906). Inwiefern die Akzeptanz oder Ablehnung humanoider Roboter aber durch kontextuelle Bedingungen (z.B. Produktbeschreibung des Roboters; intendiertes Einsatzgebiet des Robo-ters) oder nutzerseitige Faktoren (z.B. Offenheit für neue Erfahrungen; Einstellung gegenüber Technologie) abhängt, wurde bis dato kaum untersucht.
Das Ziel dieses Projekts ist es, wichtige Determinanten nutzerseitiger Einstellungen gegen-über Service- und Assistenzrobotern zu erforschen. Unser Projekt liefert über die Daten des Eurobarometers hinaus Ergebnisse dazu, unter welchen Umständen Roboter positiver oder negativer eingeschätzt werden und damit wichtige Informationen für Entscheidungsträger.
Hierzu sind sechs experimentelle Studien über eine Projektdauer von zwei Jahren geplant. Vier der Studien sind in Form von Online-Experimenten konzipiert, in zwei Experimenten werden die Antezedenzien und Konsequenzen realer Mensch-Roboter-Interaktionen unter-sucht. Die Verknüpfung von experimentellen randomisierten Designs mit realen Mensch-Roboter-Interaktionen ist bislang sehr selten, oft wird implizit davon ausgegangen, dass mit Hilfe von Ergebnissen, die durch Bild- oder Video-Stimuli gewonnen wurden, auch generali-sierbare Aussage für reale Roboter getroffen werden können. Da genau diese Frage auch in dem Projekt untersucht wird erscheint dies von großer Relevanz für zukünftige Untersu-chungsdesigns in dem gesamten Forschungsfeld.
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Projektteam
- Markus Appel
- ehemalige/r Mitarbeiter/in
(Institut für Kommunikationspsychologie und Medienpädagogik)