SFB 641, TP A2:Konstitution und Verteilung von Eiskernen in der anthropogen beeinflußten Atmosphäre Mitteleuropas
Laufzeit: 01.07.2004 - 30.06.2008
Partner: Univ. Prof. Dr. Stephan Weinbruch, Institut für Umweltmineralogie, Technische Universität Darmstadt; Dr. Heinz Bingemer, Institut für Meteorologie und Geophysik, Universität Frankfurt/M.
Förderung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Kurzfassung
Zur Niederschlagsbildung in der Atmosphäre dienen Aerosolpartikel als Kondensationskerne und als Eiskerne (ice nuclei = IN). Die Rolle der Eiskerne für die Mikrophysik, Strahlungseigenschaften und Niederschlagsbildung von Wolken ist evident. Unterkühlte troposphärische Wolken benötigen zur Ausbildung der Eisphase immer die Gegenwart von IN. Das an IN durch heterogene Keimbildung entstehende Primäreis ist Ausgangspunkt weiterer, teilweise recht verwickelter Sekundär- und...Zur Niederschlagsbildung in der Atmosphäre dienen Aerosolpartikel als Kondensationskerne und als Eiskerne (ice nuclei = IN). Die Rolle der Eiskerne für die Mikrophysik, Strahlungseigenschaften und Niederschlagsbildung von Wolken ist evident. Unterkühlte troposphärische Wolken benötigen zur Ausbildung der Eisphase immer die Gegenwart von IN. Das an IN durch heterogene Keimbildung entstehende Primäreis ist Ausgangspunkt weiterer, teilweise recht verwickelter Sekundär- und Multiplikationsprozesse von Wolkenelementen, die zu Partikelwachstum und Niederschlagsentwicklung führen. ; ; In diesem Teilprojekt soll die Verknüpfung der physikalischen und chemischen Eigenschaften von Aerosolpartikeln in Mitteleuropa mit ihrer Aktivierungsfähigkeit als Eiskeim untersucht werden. Neben Laboruntersuchungen werden Feldmessungen der IN am Kleinen Feldberg (Taunus) und am Observatorium Jungfraujoch (3450m) zur 1.) trajektorienbezogenen Charakterisierung der Luftmassen, und 2.) Untersuchung der stofflichen Eigenschaften, Wirkungsweise und Herkunft der IN durchgeführt. Hierzu können neue Methoden der Elektronenmikroskopie (hochauflösende Rasterelektronenmikroskopie, environmental scanning electron microscopy) einen wichtigen Beitrag leisten. In einem dritten Schritt soll versucht werden, die IN-Konzentration in bodennaher Luft für mitteleuropäische Verhältnisse zu parametrisieren. Die Ergebnisse sollen für Simulationen der Wolken- und Niederschlagsphysik und schließlich auch für dynamische Fragestellungen im SFB 1990 und zur Wettervorhersage zur Verfügung stehen.; » weiterlesen» einklappen