Vergleichende Untersuchung zur Lexikographie der Alltags- und Ritualsprache des Lamaholot (Dialekt Lewolema)
Laufzeit: 01.04.1994 - 31.01.1997
Förderkennzeichen: Ko 1173/5-1
Förderung durch: DFG
Kurzfassung
Mit derzeit etwa 280.000 Sprechern gehört das über Ost-Flores, Adonara, Solor, Lembata und Pantar verbreitete Lamaholot zu einer der größten Sprachgruppen Ostindonesiens. Von einigen kleineren, von Missionaren zusammengestellten Wörterverzeichnissen (die modernen wissenschaftlichen Standards nicht mehr genügen) abgesehen, ist der Wortschatz dieser Sprache mit ihren ca. 35 Dialekten bis heute noch nicht systematisch erfaßt worden. In der ersten Phase des Projekts soll ein vom Antragsteller im...Mit derzeit etwa 280.000 Sprechern gehört das über Ost-Flores, Adonara, Solor, Lembata und Pantar verbreitete Lamaholot zu einer der größten Sprachgruppen Ostindonesiens. Von einigen kleineren, von Missionaren zusammengestellten Wörterverzeichnissen (die modernen wissenschaftlichen Standards nicht mehr genügen) abgesehen, ist der Wortschatz dieser Sprache mit ihren ca. 35 Dialekten bis heute noch nicht systematisch erfaßt worden. In der ersten Phase des Projekts soll ein vom Antragsteller im Verlauf früherer Feldforschungen zusammengestelltes, rund 4500 Einträge umfassendes Wörterverzeichnis des im ostflorinesischen Lewolema-Gebiet gesprochenen Dialekts des Lamaholot unter linguistischen Gesichtspunkten überarbeitet und erweitert werden. Sowohl im Wortschatz als auch in der grammatischen Struktur unterscheidet sich das in den Ritualtexten (Mythen, Feldgebete, Heiratszeremonien) verwendete Lamaholot erheblich von der Alltagssprache. Da die über ganz Ostindonesien verbreitete ritualsprachliche Parallelverstechnik einen großen Reichtum an Synonymen, Metaphern und anderen rhetorischen Figuren erfordert, werden das Vokabular und die Techniken der Ritualsprache nur von den religiösen Spezialisten vollständig beherrscht. In der zweiten und dritten Projektphase sind Untersuchungen zum Verhältnis von Alltags- und Ritualsprache angestrebt. Sie können ebenfalls auf den empirischen Daten aufbauen, die während früherer Forschungsaufenthalte erhoben, aber noch nicht systematisch ausgewertet worden sind. Es handelt sich hierbei um Gebetstexte, kosmologische Mythen und Ursprungsgeschichten einzelner Clans.» weiterlesen» einklappen