Die Rolle identifizierter Gliazellen bei neuralen Leistungen
Laufzeit: 01.01.1998 - 31.12.2000
Partner: Prof. W. Kristan, Dept Biology, UCSD, La Jolla, CA
Kurzfassung
Nervensysteme sind informationsverarbeitende Organe und werden von Nervenzellen und Gliazellen gebildet. Neurale Leistungen, wie z.B. Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen und Steuerung von Verhaltensweisen, werden nach derzeitigen Vorstellungen ausschließlich auf die Aktivität von Neuronen zurückgeführt, während die Rolle der Glia bei diesen Prozessen völlig unbekannt ist. Gliazellen wird, wenn überhaupt, nur indirekte Bedeutung für definierte neurale Leistungen zuerkannt. Es ist einfach zu...Nervensysteme sind informationsverarbeitende Organe und werden von Nervenzellen und Gliazellen gebildet. Neurale Leistungen, wie z.B. Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen und Steuerung von Verhaltensweisen, werden nach derzeitigen Vorstellungen ausschließlich auf die Aktivität von Neuronen zurückgeführt, während die Rolle der Glia bei diesen Prozessen völlig unbekannt ist. Gliazellen wird, wenn überhaupt, nur indirekte Bedeutung für definierte neurale Leistungen zuerkannt. Es ist einfach zu wenig bekannt, welche Funktionen den Gliazellen bei bestimmten Leistungen der Nervensysteme zukommen, und wie Gliazellen neurale Leistungen beeinflussen können. Es stellt sich die Frage, ob Gliazellen an spezifischen, neuronal bekannten Verarbeitungs- und Steuerungs-prozessen beteiligt sind. Dies soll an einem "einfachen" Nervensystem (Blutegel) untersucht werden, in dem einzelne Gliazellen und Neurone bzw. neuronale Schaltkreise identifiziert und gut untersucht sind. Im Mittelpunkt des Projekts steht, in wie weit sich physiologische Prozesse in identifizierten Gliazellen mit neuronaler Aktivität, von einzelnen Aktions- und synaptische Potentialen bis hin zu rhythmischen Entladungen, korrelieren lassen, und welche Mechanismen daran beteiligt sind. Besonders interessiert dabei, ob Gliazellen bestimmte neurale Leistungen so modifizieren können, daß ihnen eine definierte Rolle, ähnlich wie einzelnen Neuronen, bei sensorischer Verarbeitung oder Verhaltensweisen, zugewiesen werden kann. Dazu sollen erstmals auch Potentiale in glialen Fortsätzen nahe den neuronalen Synapsen mit Farbstoffen und konfokaler Mikroskopie gemessen werden.» weiterlesen» einklappen