Diversity-Training: Theoretische Grundlagen und empirische Befunde
Hanappi-Egger, E. & Bendl, R. (Hrsg). Diversität, Diversifizierung und (Ent)Solidarisierung: Eine Standortbestimmung der Diversitätsforschung im deutschen Sprachraum. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 S. 205 - 221
Erscheinungsjahr: 2015
ISBN/ISSN: 978-3-658-08605-3
Publikationstyp: Buchbeitrag
Sprache: Deutsch
Doi/URN: 10.1007/978-3-658-08606-0
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Inhaltszusammenfassung
Diversity-Training ist eines der am häufigsten eingesetzten Instrumente des Diversity Managements – hinsichtlich seiner Wirksamkeit aber unzureichend erforscht. Um effektive Strategien zur Einstellungsverbesserung für Diversity-Trainings aus sozialpsychologischen Theorien herzuleiten und empirisch zu überprüfen, untersuchten wir, wie sich subjektiv wahrgenommene Vielfalt von (übergeordneten) Gruppen auf Einstellungen zwischen Subgruppen auswirkt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wahrgenommene V...Diversity-Training ist eines der am häufigsten eingesetzten Instrumente des Diversity Managements – hinsichtlich seiner Wirksamkeit aber unzureichend erforscht. Um effektive Strategien zur Einstellungsverbesserung für Diversity-Trainings aus sozialpsychologischen Theorien herzuleiten und empirisch zu überprüfen, untersuchten wir, wie sich subjektiv wahrgenommene Vielfalt von (übergeordneten) Gruppen auf Einstellungen zwischen Subgruppen auswirkt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wahrgenommene Vielfalt Intergruppeneinstellungen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen kann. So zeigten Evaluationen einer Diversity-Kurzintervention und eines eintägigen Diversity-Trainings, dass die Teilnahme an den Interventionen die wahrgenommene Vielfalt innerhalb von Gruppen (z.B. Erwachsenen) erhöhte und dies Einstellungsverbesserungen zwischen Subgruppen (Männer vs. Frauen) erklärte. Allerdings zeigten weitere Untersuchungen, dass die Wahrnehmung sozialer Vielfalt auch mit Bedrohungsgefühlen bei Mitgliedern prototypischer Subgruppen (z.B. heterosexuelle Männer) und Einstellungsverschlechterungen gegenüber weniger typischen Subgruppen (z.B. schwule Männer) einhergehen kann. Wahrgenommene Typikalität der Subgruppe stellt also eine entscheidende Moderatorvariable dar, welche bestimmt, ob die Betonung von Vielfalt übergeordneter Gruppen Intergruppeneinstellungen verbessert oder durch Auslösung von Bedrohung verschlechtert. Deshalb untersuchten wir Interventionsmöglichkeiten, um Bedrohungsgefühle bei Mitgliedern typischer Gruppen (Deutsche ohne Migrationshintergrund) zu reduzieren. Diesen ihre individuellen Abweichungen von der übergeordneten Gruppe (Deutsche) vor Augen zu führen, erwies sich als erfolgreiche Strategie. Diese Mechanismen gilt es, künftig weiter zu erforschen und auf die Praxis zu übertragen.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DDC Sachgruppe:
Psychologie
Verknüpfte Personen
- Franziska Ehrke
- Mitarbeiter/in
(Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftspsychologie)
- Melanie Caroline Steffens
- Mitarbeiter/in
(Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftspsychologie)