Spanien in Trier. Die Werke spanischer Autoren des 16. Jahrhunderts in der Stadtbibliothek am Weberbach.
Laufzeit: 01.07.2020 - 31.12.2020
Partner: In Kooperation mit: Prof. Dr. Michael Embach, Direktor der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier María José Vega, Universidad Autónoma de Barcelona, Direktorin des Seminario de Poética del Renacimiento (https://sr.uab.cat/)
Förderkennzeichen: Az FoFonds RLP 2020-08
Förderung durch: Förderung regionaler Forschungsexzellenz, Förderlinie 2 – Ideen und Strukturen (Az FoFonds RLP 2020-08)
Projektmittel (€): 15900
Kurzfassung
Die hispanischen Bestände der Stadtbibliothek in Trier sind bislang noch nicht systematisch erfasst und untersucht worden. Dies ist auch deshalb ein Desiderat, weil einige der hier aufbewahrten Werke bibliographische Raritäten sind. Hierzu gehört eine illustrierte Edition von F. de Rojas Celestina (Sevilla, [ca. 1515]) (Illustration 1), die mit einer 1515 in Venedig publizierten italienischen Übersetzung und weiteren Werken in einem kuriosen Sammelband vereint ist. Eines der wenigen...Die hispanischen Bestände der Stadtbibliothek in Trier sind bislang noch nicht systematisch erfasst und untersucht worden. Dies ist auch deshalb ein Desiderat, weil einige der hier aufbewahrten Werke bibliographische Raritäten sind. Hierzu gehört eine illustrierte Edition von F. de Rojas Celestina (Sevilla, [ca. 1515]) (Illustration 1), die mit einer 1515 in Venedig publizierten italienischen Übersetzung und weiteren Werken in einem kuriosen Sammelband vereint ist. Eines der wenigen erhaltenen Exemplare der Erstausgabe von J. de Jaravas Problemas o preguntas problemáticas (1544) (Illustration 2) befindet sich ebenfalls in Trier. Der bislang unveröffentlichte Text ist ein wichtiges Zeugnis für die Vermittlung naturwissenschaftlichen Wissens in der Volkssprache. Naturkundliche Werke sind breit vertreten, insbesondere solche mit einem Bezug zur neuen Welt (N. Monardes Simplicium medicamentorum ex novo orbe delatorum, 1593). Berichte über die Entdeckung Amerikas (F. López de Gómara, La historia general de las Indias 1554 oder P. de Cieza de León, La crónica del Perú 1554) und historiographische Werke (J. C. Calvete De Estrella, El felicíssimo Viaje […] Don Carlos Quinto 1552 oder P. Vallés, Historia […] de Don Hernando de Avalos 1558) gehören ebenso zu den Bestände wie die Schriften von spanischen Humanisten wie J. L. Vives (27), B. Arias Montano (27), A. de Guevara (18) oder P. Mexía, dessen Silva de varia lecion sowohl im spanischen Original als auch in italienischer und französischer Übersetzung und mit handschriftlichen Annotierungen (Illustration 3) vorhanden ist.
Wie der britische Historiker A. Pettegree gezeigt hat, sind die französischen Bibliothèques Municipales “great unknown treasures of the library world”. Auch die Trierer Stadtbibliothek ist eine solche Schatzkammer. Das Forschungsprojekt möchte am Beispiel der Trierer Stadtbibliothek und durch die Auseinandersetzung mit der materiellen Dimension der konservierten Exemplare herausarbeiten, auf welchen Wegen die spanische Literatur an die Mosel gelangte und in welche kulturellen Kontexte sie zu verorten ist.» weiterlesen» einklappen