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“Darstellung und Rezeption klassischer Musiker*innen bei YouTube: Aufführungs- und Lebenspraxen im digitalen Zeitalter“

Laufzeit: ab 01.06.2019

Förderkennzeichen: Projektnummer 415999881

Förderung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG

Website

Kurzfassung


Die digitalen Medien sind für den professionellen Musikbereich unabdingliches Produktionsmittel und gleichzeitig unverzichtbares (Selbst-)Präsentations- und Werbemedium. In der hier projektierten Studie werden die komplexe Beziehungsgeflechte von Darstellung und Rezeption klassischer Interpret*innen im digitalen Zeitalter exemplarisch am Videoportal YouTube und am Fallbeispiel professioneller, solistischer Interpret*innen klassischer Musik analysiert. Hierbei werden sowohl von Musiker*innen...Die digitalen Medien sind für den professionellen Musikbereich unabdingliches Produktionsmittel und gleichzeitig unverzichtbares (Selbst-)Präsentations- und Werbemedium. In der hier projektierten Studie werden die komplexe Beziehungsgeflechte von Darstellung und Rezeption klassischer Interpret*innen im digitalen Zeitalter exemplarisch am Videoportal YouTube und am Fallbeispiel professioneller, solistischer Interpret*innen klassischer Musik analysiert. Hierbei werden sowohl von Musiker*innen und anderen privaten Nutzer*innen auf YouTube eingestellte Videos als auch Videos, die von großen Musiklabels (fallbeispielartig: Deutsche Grammophon und Warner Classics) auf deren YouTube-Kanälen präsentiert werden, im Blick auf Präsentation und Rezeption untersucht. Die Analyse ergibt eine Vielfalt von Präsentationsvarianten im digitalen Raum, die auf neue Formen von Aufführungspraxen deuten. Es finden sich Werbetrailer für CD-Produktionen, aber auch Abfilmungen von Probenaufnahmen bzw. Aufnahmeprozessen. In (semi-)narrativen Videos werden die Interpret*innen zu ‚Filmstars’, die zum Klang der eigenen musikalischen Interpretation agieren. Diese Praxis ist weit von der Bühnenaufführung und auch vom üblichen Opernfilm entfernt. Die bei YouTube übliche Kommunikationssituation, die von jedem/r Nutzer*in mit eigenem Kanal Kommentare sowie das Anklicken von „like“- und „dislike“-Symbolen zulässt, spiegelt nicht nur eine relativ ‚ungefilterte’ Rezeption der Angebote, sondern sie enthüllt durch diesen ‚user generated content’ auch Lebenswelten der Rezipient*innen klassischer Musik im digitalen Zeitalter. Es geht also um den musiksoziologischen Zugriff auf Musikpraxis und -rezeption sowie um die anthropologisch relevante Selbst- und Identitätsbildung, die hier im Blick auf die sie umgebenden und in sie eingreifenden Bedingungen der digitalen Kultur untersucht wird. Eine der Hypothesen des Projekts betrifft eine Erweiterung der performativen Ästhetik der entstehenden Videoclips durch im Kommunikationssystem von YouTube erst entstehende Eigenschaften. Dieser monographische Ansatz wird durch einen qualitative Teil ergänzt, in dem Leitfadeninterviews mit künstlerisch Studierenden aus der Generation der ‚digital natives’ durchgeführt und ausgewertet werden. Das Erkenntnispotenzial der musikwissenschaftlichen Untersuchung umfasst grundlegende Einsichten in die soziopolitische Problematik von ‚virtuellen’ Lebens- und Berufswelten im Kontext der sich neu formierenden Disziplinen Digital Sociology und Virtual Anthropology bzw. Ethnography.» weiterlesen» einklappen

  • Musik bei YouTube Digital Anthropology

Projektteam


Beteiligte Einrichtungen