Kurzfassung
Die Grabkapelle, das Grabmal oder Grabbild, die für einen Künstler oder in seinem Auftrag gestiftet wurden, stellen besondere, jedoch erstaunlicherweise nahezu unberücksichtigte Artefakte im weiten Feld der Sepulkralkultur dar. Neben Fragen zu Begräbniswunsch, Planung und tatsächlicher Ausführung von Grabmal und / oder vorausgegangenem Katafalk untersucht das Projekt, ob sich anhand der Wahl des Grabmals bestimmte Stereotypen und Abhängigkeiten ausmachen lassen, ob und wie sich das Grabmal in...Die Grabkapelle, das Grabmal oder Grabbild, die für einen Künstler oder in seinem Auftrag gestiftet wurden, stellen besondere, jedoch erstaunlicherweise nahezu unberücksichtigte Artefakte im weiten Feld der Sepulkralkultur dar. Neben Fragen zu Begräbniswunsch, Planung und tatsächlicher Ausführung von Grabmal und / oder vorausgegangenem Katafalk untersucht das Projekt, ob sich anhand der Wahl des Grabmals bestimmte Stereotypen und Abhängigkeiten ausmachen lassen, ob und wie sich das Grabmal in das Œuvre des Künstlers einordnen lässt und welchen Funktionsänderungen es im Laufe der Zeit unterlag. Des Weiteren bietet sich das Künstlergrabmal als Quelle an, die zum künstlerischen Anspruch, zur Memoria- und / oder Repräsentationssicherung, zur Jenseitsvorsorge, zur Selbst- sowie Fremdwahrnehmung und -darstellung, zur wirtschaftlichen / gesellschaftlichen Situation und zum Handlungsspielraum des Künstlers sowie zu seiner Mythenbildung und Heroisierung befragt werden kann. Eine im vergangenen Jahr in Irsee veranstaltete Tagung (7.-9. November, Schwabenakademie Kloster Irsee) konnte das Untersuchungsthema erstmals auf breiter Basis abstecken und den bislang fast gänzlich vernachlässigten nordalpinen Kulturraum in den Mittelpunkt stellen. Ferner ist zum Ende des Jahres 2009 eine umfangreiche Publikation der Tagungsbeiträge in Planung, die einen grundsätzlichen Beitrag zur spezifischen Aufgabe 'Grabmal für einen Künstler' leisten möchte.» weiterlesen» einklappen