Strukturelle und konzeptuelle Orientierungsprobleme beim Lernen mit Hypermedien
Kurzfassung
Ziel der Studie: Die Studie hat zum Ziel, die Effekte von strukturellen und konzeptuellen Orientierungshilfen beim Lernen mit Hypermedien zu analysieren. Theoretischer Hintergrund: Hypermediale Lernumgebungen haben in den letzten Jahren im Bereich des Lernens neue Möglichkeiten und Perspektiven des Wissenserwerbs eröffnet. Ausgehend von einer Sichtweise des Lernens als aktivem und selbstgesteuertem Prozess kann der Wissenserwerb durch die Möglichkeit, Informationen selbstständig auszuwählen...Ziel der Studie: Die Studie hat zum Ziel, die Effekte von strukturellen und konzeptuellen Orientierungshilfen beim Lernen mit Hypermedien zu analysieren. Theoretischer Hintergrund: Hypermediale Lernumgebungen haben in den letzten Jahren im Bereich des Lernens neue Möglichkeiten und Perspektiven des Wissenserwerbs eröffnet. Ausgehend von einer Sichtweise des Lernens als aktivem und selbstgesteuertem Prozess kann der Wissenserwerb durch die Möglichkeit, Informationen selbstständig auszuwählen und zu sequenzieren, gefördert werden. Gerade diese Freiheitsgrade stellen aber eine zusätzliche kognitive Aufgabe dar: Für den Erwerb von Wissen über Sachverhalte ist hier nicht nur die semantische Verarbeitung der Inhaltsbausteine notwendig, sondern auch die Navigation in einem komplexen Informationsraum zu leisten. Dementsprechend können beim Lernen mit Hypermedien theoretisch zwei Arten von Orientierungsproblemen unterschieden werden: (a) konzeptuelle Orientierungsprobleme, die sich auf den Aufbau eines kohärenten Modells des Inhalts beziehen und (b) strukturelle Orientierungsprobleme, die auf den Aufbau eines Modells der topologischen Netzwerkorganisation fokussieren. Es ist somit naheliegend, Hilfen zu präsentieren, die den Lernenden bei der Bewältigung dieser unterschiedlichen Orientierungsprobleme unterstützen können. Solche Hilfen sollten den jeweiligen Lernervoraussetzungen, insbesondere den Vorkenntnissen, angepasst werden. Forschungsfragen: Die erste Untersuchung zielt auf die empirische Validierung der genannten Arten von Orientierungsproblemen. Den Ergebnissen zufolge finden sich differentielle Muster von Orientierungsproblemen. Entsprechend dieser Befunde werden in einer zweiten Studie zwei verschiedene Arten von Orientierungshilfen eingesetzt und geprüft. Ziel ist es, die folgenden Fragen zu beantworten: (1) Unterstützen strukturelle Hilfen hauptsächlich die strukturelle Orientierung? (2 )Unterstützen konzeptuelle Hilfen hauptsächlich die konzeptuelle Orientierung? (3) Wirken sich beide Arten von Hilfen unterschiedlich auf die Lernergebnisse aus? (4) Inwiefern hängt die Effektivität der Hilfen vom Vorwissen der Lernenden ab? Methode: In der ersten Studie wurden 30 Schüler und Studierende hinsichtlich ihrer Orientierungsprobleme beim hypermedialen Lernen mit Hilfe der Methode des Lauten Denkens und anschließender qualitativer Protokollanalysen untersucht. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden in einer zweiten Studie Hilfen entwickelt, die die strukturelle bzw. die konzeptuelle Orientierung unterstützen sollen. 60 Versuchspersonen, ebenfalls Schüler und Studierende, wurden entsprechend ihres Vorwissens parallelisiert und den vier Gruppen eines 2x2-faktoriellen Designs mit den Faktoren "strukturelle Orientierungshilfen" (vorhanden / nicht vorhanden) und "konzeptuelle Orientierungshilfen" (vorhanden / nicht vorhanden) zugewiesen. Orientierungsprobleme wurden wiederum mit Hilfe des Lauten Denkens analysiert. Behaltens- und Verstehensleistungen wurden anhand von geschlossenen und offenen Fragen geprüft. Vorläufige Ergebnisse und Diskussion: Die Ergebnisse deuten daraufhin, dass strukturelle und konzeptuelle Orientierungshilfen unterschiedliche Effekte auf verschiedene Lernleistungen haben. Zudem scheint die Effektivität der Hilfen vom Vorwissen der Lernenden beeinflusst zu werden. Entsprechend sollten bei der Erstellung hypermedialer Lernumgebung Orientierungshilfen Berücksichtigung finden, die an das Vorwissen der Lerner anzupassen sind. » weiterlesen» einklappen