Mutagene Aspekte der immunsuppressiven Therapie bei Nierentransplantierten
Partner: Prof. Albert und Dr. Rath (Westpfalzklinikum Kaiserslautern)
Kurzfassung
Die dauerhafte Transplantation menschlicher Organe und Gewebe wurde erst in größerem Umfang möglich, nachdem die Immunsuppression mit Cyclosporin A (Sandimmun) eingeführt worden war. Im Lauf der Jahre zeigte sich aber, dass bei Patienten nach längerer Cyclosporinbehandlung eine erhöhte Tumorinzidenz auftrat. Bis heute konnte noch nicht endgültig geklärt werden, ob dieser Effekt nur auf der Immunsuppression beruht oder ob Cyclosporin selbst dabei mitwirkt. Insbesondere aus diesem Grund wurde...Die dauerhafte Transplantation menschlicher Organe und Gewebe wurde erst in größerem Umfang möglich, nachdem die Immunsuppression mit Cyclosporin A (Sandimmun) eingeführt worden war. Im Lauf der Jahre zeigte sich aber, dass bei Patienten nach längerer Cyclosporinbehandlung eine erhöhte Tumorinzidenz auftrat. Bis heute konnte noch nicht endgültig geklärt werden, ob dieser Effekt nur auf der Immunsuppression beruht oder ob Cyclosporin selbst dabei mitwirkt. Insbesondere aus diesem Grund wurde in den letzen Jahren intensiv nach neuen immunsuppressiv wirksamen Substanzen gesucht, die Cyclosporin A ganz oder teilweise ersetzen könnten. Als in dieser Hinsicht besonders interessant erwiesen sich Mycophenolatmofetil (MMF) und Takrolimus (FK 506). Die beiden Substanzen werden bereits unter den Namen CellCept und Prograf klinisch eingesetzt, wobei sie meist mit Cyclosporin kombiniert werden, um einen möglichst optimalen immunsupressiven Effekt zu erzielen. Da die zur Immunsuppression eingesetzten Medikamente noch nicht ausreichend auf ihre mutagene Wirkung untersucht worden sind, wurden entsprechende Versuchsreihen durchgeführt und die mutagene Wirkung dieser Substanzen in vitro getestet, wobei der Mikrokern-Test und der SCE-Test eingesetzt wurden. Während die SCE-Raten durch die Medikamente nur wenig beeinflusst wurden, ergaben sich deutlichere Effekte bei der Mikrokerninduktion. Die bisherigen Ergebnisse weisen auf eine deutliche mutagene Wirkung aller drei Immunsuppressiva hin. Da die Substanzen häufig in Kombination gegeben werden, sollen weitere in vitro Versuche zeigen, ob es zu einer Addierung oder Potenzierung der Effekte kommt. Außerdem sind in vivo Versuche mit Blut von nierentransplantierten Patienten geplant, die vor und nach Immunsuppression untersucht werden sollen. Da diese Patienten vor der Transplantation in aller Regel dialysepflichtig sind, muss in einer weiteren Versuchsreihe auch analysiert werden, inwieweit die Dialyse Einfluss auf die Mikrokernrate nimmt.» weiterlesen» einklappen