Starten Sie Ihre Suche...


Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen

Sonderforschungsbereich 235: Zwischen Maas und Rhein

Geschichte / Universität Trier

54286 Trier
Profil

Kurzportrait

Der 1987 an der Universität Trier von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichtete Sonderforschungsbereich 235 stellt zwei Aspekte in den Vordergrund:1. der allen Teilprojekten gemeinsame Untersuchungsraum "Zwischen Maas und Rhein" wird begriffen als Kontakt-, Konflikt- und Ausgleichszone zwischen zwei Kulturen, deren ständige gegenseitige Auseinandersetzung, Beeinflussung und Abgrenzung die europäische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart entscheidend bestimmt haben;2. das Forschungsinteresse gilt in besonderer Weise der in den einzelnen historischen Epochen unterschiedlichen Ausformung des Verhältnisses von "Gallia" und "Germania", Frankreich und Deutschland. Damit stehen Fragen nach Konstanz und Wandel der politischen, wirtschaftlichen und kultisch-kulturellen Raumstrukturen einerseits sowie nach den Formen raum- und grenzüberschreitender Beziehungsstränge und Beziehungsgeflechte personaler, institutioneller und ideeller Art andererseits im Mittelpunkt.Der Untersuchungsraum umfaßt die breite Kontaktzone zwischen dem galloromanisch-französischen und germanisch-deutschen Bereich, wobei die äußere Begrenzung je nach Epoche, leitenden Fragestellungen und Methodik in den Teilprojekten unterschiedlich gestaltet ist. Als Kernraum kann geographisch die Mosel-Maas-Rhein-Region bezeichnet werden. Der zeitliche Rahmen reicht von der Antike bis zur Neuordnung Europas im frühen 19. Jahrhundert. Auf diese Weise wird das Augenmerk nicht zuletzt auf langfristig wirksame Zusammenhänge und Entwicklungen gelenkt. Die Erkenntnismöglichkeiten der genuin historischen Betrachtung werden somit gefördert. Zugleich wird den heutzutage ausgeprägten Tendenzen zu einer auch zeitlich begrenzten Spezialisierung der Forschungsdisziplinen entgegengewirkt. Ein wesentliches Merkmal des Sonderforschungsbereichs ist dessen interdisziplinäre Ausrichtung (Geschichte, Rechtsgeschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Romanistik und Archäologie).Die übergreifenden, leitenden Fragestellungen beziehen sich auf:1. Raumstrukturen und Prozesse der Verräumlichung im Überschneidungsbereich von zwei dominanten europäischen Kultur- und Sprachräumen in historischer Perspektive von der Antike bis in das frühe 19. Jahrhundert. Das Interesse gilt dabei der Art, Ausformung und Veränderung von historischen Raumtypen unterschiedlicher Größe und Struktur, wobei herrschaftlich-politisch-administrative,wirtschaftliche und gesellschaftliche sowie kultisch-kulturelle Faktoren vornehmlich als raumbildende und raumverändernde Kräfte untersucht werden.2. personale und institutionelle Verflechtungen, Beziehungen und Austauschvorgänge über Grenzen und Grenzräume hinweg, wobei auch die Analyse von Erfahrungen, Reaktionen, Denkmustern und Verhaltensweisen in Konfliktsituationen und bei Überlagerungsvorgängen miteinbezogen wird. Diese Fragestellungen gewinnen ihren besonderen Reiz durch die - langfristig betrachtet - außerordentlich starken Veränderungen im Verlauf und in der Funktion der Grenzen im Überschneidungsbereich von "Romania" und "Germania". Selbstverständlich werden hierbei Ereignisse im politisch-herrschaftlich-militärischen Bereich, Veränderungen von übergreifenden Raumstrukturen bzw. die Entwicklung von politischen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Einflußfaktoren in Bereichen außerhalb der unmittelbaren Kontaktzonen in angemessener Weise berücksichtigt. Die Gliederung des Sonderforschungsbereiches in vier Projektbereiche folgt thematischen, nicht chronologischen Prinzipien Projektbereiche: A: Mentalitätsstrukturen, Denk- und Verhaltensmuster unter Berücksichtigung der kulturellen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen. B: Herrschaftszentren und politische Raumstrukturen. C: Wirtschaftszentren, Wirtschaftslandschaften und wirtschaftliche Eliten. D: Kult- und Kulturzentren/kulturelle und wissenschaftliche Wechselbeziehungen.Die Publikationen sind im Internet über die Homepage des SFB 235 in einer Literaturdatenbank recherchierbar.