Starten Sie Ihre Suche...


Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen

Diskriminierung von Bewerberinnen und Bewerbern aufgrund ihrer sexuellen Orientierung: Ein experimenteller Untersuchungsansatz

Laufzeit: ab 01.01.2014

Förderkennzeichen: DFG STE 938/11-1, DFG STE 938/11-3

Förderung durch: DFG

Kurzfassung


In der internationalen sozialwissenschaftlichen Literatur gibt es zum einen Hunderte von Experimenten, in denen getestet wird, ob Frauen bei gleicher Qualifikation gleich kompetent erscheinen wie Männer und mit derselben Wahrscheinlichkeit eingestellt würden. Zum anderen gibt es zahlreiche Studien zur empfundenen Diskriminierung im Arbeitsleben aufgrund der sexuellen Orientierung. Es gibt aber lediglich drei publizierte Experimente, die den Einfluss der sexuellen Orientierung von...In der internationalen sozialwissenschaftlichen Literatur gibt es zum einen Hunderte von Experimenten, in denen getestet wird, ob Frauen bei gleicher Qualifikation gleich kompetent erscheinen wie Männer und mit derselben Wahrscheinlichkeit eingestellt würden. Zum anderen gibt es zahlreiche Studien zur empfundenen Diskriminierung im Arbeitsleben aufgrund der sexuellen Orientierung. Es gibt aber lediglich drei publizierte Experimente, die den Einfluss der sexuellen Orientierung von Bewerber_innen auf wahrgenommene Kompetenz oder Einstellbarkeit tatsächlich überprüft haben. Diese Arbeiten weisen allesamt erhebliche Schwächen auf. Ziel des beantragten Projekts ist es, theoretische Ansätze zur Diskriminierung aufgrund des Geschlechts um den Aspekt der sexuellen Orientierung von Personen zu erweitern, konkret: das Lack-of-fit-Modell (Heilman, 1983), die Role congruity theory of prejudice against female leaders (Eagly & Karau, 2002) und das Double standards model (Foschi, 2000). Zusammengefasst nehmen erstere an, dass die wahrgenommene (Nicht-)Passung zwischen Stellenmerkmalen und – von Geschlechterstereotypen beeinflussten – Personenmerkmalen Voreingenommenheiten gegenüber Frauen in Führungspositionen bewirkt. Das Double standards model postuliert strengere Standards bei der Einschätzung der Fähigkeiten von Personen aus statusniedrigen Gruppen; dies kehrt sich jedoch um, wenn diese Personen – trotz ihrer schwierigeren Ausgangsbasis – eindeutige Evidenz ihrer hohen Fähigkeiten demonstrieren. Auf Basis der Erweiterung dieser Modelle soll getestet werden, unter welchen Umständen Bewerberinnen und Bewerber, die sich in der sexuellen Orientierung unterscheiden, Vor- und Nachteile bei Eindrucksbildung und bei Urteilen über ihre Eignung für eine Stelle haben. Wir nehmen an, dass (1) Faktoren auf Seiten von Urteilenden (wie Vorurteile), (2) Merkmale der Zielperson (wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Intersektionen mit anderen stigmatisierten sozialen Identitäten) und (3) Aspekte der Stelle (wie der Grad der „Maskulinität“) Urteile beeinflussen. Ziel I des Projekts ist es, die Rolle des zentralen Faktors „Maskulinität“ (sowohl der Zielperson als auch der Stellenbeschreibung) zu beleuchten. Ziel II ist die Entwicklung eines integrativen Modells der Faktoren, die zu Gender bias, Maternity bias und Sexual-orientation-bias bei der Eindrucksbildung führen. Ziel III ist die Testung von Interaktionen bei Intersektion von sexueller Orientierung mit weiteren stigmatisierten sozialen Identitäten. Die Hypothesen sollen in neun Experimenten mit Studierenden sowie mit Personen, die über Erfahrungen in der Personalauswahl verfügen, getestet werden. » weiterlesen» einklappen

  • Diskriminierung
  • sexuelle Orientierung
  • Bewerbungen

Projektteam


Beteiligte Einrichtungen