Strukturwandel des Privaten II
Laufzeit: 01.04.2018 - 31.03.2020
Partner: Prof. Dr. Sandra Seubert (Politikwissenschaft/ Goethe Universität Frankfurt), Prof. Dr. Rüdiger Grimm (Informatik / Universität Koblenz-Landau), Prof. Dr. Christoph Gusy (Rechtswissenschaft / Universität Bielefeld), Prof. Dr. Sabine Trepte (Kommunikationswissenschaft/ Universität Hohenheim)
Förderung durch: Volkswagenstiftung
Kurzfassung
Privatheit ist heutzutage nicht mehr nur ein individuelles Gut, sondern auch eine soziale und politische Ressource der Demokratie. Es ist das Ziel des Projektes "Strukturwandel des Privaten II", die Erkenntnis des Vorgängerprojekts weiter zu konsolidieren und eine Übertragungsmöglichkeit auf den Kontext Europa zu prüfen. Das Projekt gliedert sich in die nachfolgenden drei Arbeitspakete:
Arbeitspaket 1: Gestaltung eines übergreifenden theoretischen Rahmens
Das digitale Zeitalter ist von...
Privatheit ist heutzutage nicht mehr nur ein individuelles Gut, sondern auch eine soziale und politische Ressource der Demokratie. Es ist das Ziel des Projektes "Strukturwandel des Privaten II", die Erkenntnis des Vorgängerprojekts weiter zu konsolidieren und eine Übertragungsmöglichkeit auf den Kontext Europa zu prüfen. Das Projekt gliedert sich in die nachfolgenden drei Arbeitspakete:
Arbeitspaket 1: Gestaltung eines übergreifenden theoretischen Rahmens
Das digitale Zeitalter ist von widersprüchlichen Anforderungen gekennzeichnet – auf der einen Seite einem gesteigerten Bedürfnis nach Transparenz und freiem Fluss von Informationen, auf der anderen Seite der
Sorge um unkontrollierte Weitergabe personenbezogener Daten. Dies verlangt nach einer konzeptuellen Neubestimmung des Wertes des Privaten entlang der folgenden drei Erkenntnisse aus dem Vorgängerprojekt:
(1) Vom individualistischen zum sozialen Verständnis von Freiheit
(2) Vom „Recht, allein gelassen zu werden“, zum Recht auf geschützte Kommunikationsräume
(3) Von der Zugangskontrolle zum „social boundary-process“
Diese drei Dimensionen sollen, neben den spezifischen Ergebnissen der anderen
Einzelstudien des Vorgängerprojektes, in einen übergreifenden theoretischen Rahmen integriert werden.
Arbeitspaket 2: Verbindung spezifischer Forschungsergebnisse
Das Arbeitspaket 2 ergänzt die Schaffung eines theoretischen Rahmens auf granularer Ebene der einzelnen
Disziplinen. Im Unterschied zu Arbeitspaket 1 arbeiten hier die Teilprojekte ausgehend von den
empirischen Befunden der einzelnen Disziplinen vornehmlich bilateral an Beiträgen zur Rahmenbildung.
Dies ermöglicht, gezielt die Ergebnisse aus anderen Disziplinen in die eigene zu importieren und
auf Schnittstellen hin zu befragen.
Arbeitspaket 3: Konzeption einer Pilotstudie
„In Vielfalt geeint“ lautet das offizielle Motto der EU. Daran anknüpfend stellt sich die Frage, wie sich
dieser Wahlspruch in Bezug auf Fragen der Privatheit realisieren lässt und unter welchen Prämissen,
Spezifika und Direktiven dies geschehen kann. Um sich der Beantwortung dieser Fragen anzunähern,
wird in Arbeitspaket 3 eine Pilotstudie konzipiert, um zu explorieren, inwiefern dies möglich erscheint. Aufbauend auf den vorausgehenden, grundlegenden Reflexionen zu Perspektiven des Privatheitsschutzes
auf europäischer Ebene, wird die Pilotstudie anhand der Ergebnisse der Arbeitspakete 1 und 2
konzipiert. Ziel ist es, zu überprüfen, inwiefern der Schutz der e-privacy einer Europäisierung zugänglich
ist.
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