Kurzfassung

Nach wie vor brechen viele Lehramtsstudierende ihr Studium ab, d.h. sie verlassen die Universität ohne einen Abschluss erworben zu haben oder wechseln in ein Nicht-Lehramtsstudium. Bundesweit bewegen sich die Zahlen von Abbrecher:innen und Wechsler:innen zwischen knapp 15 und über 80 Prozent (je nach nach studiertem Lehramt und Unterrichtsfach). Derart hohe Schwundquoten sind bedenklich, auch deshalb, weil der Lehrer:innenmangel seit Langem eine zentrale Herausforderung des Bildungswesens...Nach wie vor brechen viele Lehramtsstudierende ihr Studium ab, d.h. sie verlassen die Universität ohne einen Abschluss erworben zu haben oder wechseln in ein Nicht-Lehramtsstudium. Bundesweit bewegen sich die Zahlen von Abbrecher:innen und Wechsler:innen zwischen knapp 15 und über 80 Prozent (je nach nach studiertem Lehramt und Unterrichtsfach). Derart hohe Schwundquoten sind bedenklich, auch deshalb, weil der Lehrer:innenmangel seit Langem eine zentrale Herausforderung des Bildungswesens darstellt.

Nationale und internationale Forschungsarbeiten zeigen, dass ein Studienabbruch bzw. -wechsel selten nur einen Grund hat, sondern zumeist auf mehrere und unterschiedliche Bedingungen und Motive zurückzuführen ist. Außerdem handelt es sich bei Studienabbruch bzw. -wechsel weder um ein punktuelles Ereignis noch um ein Resultat spontaner, kurzfristiger Entscheidungen – vielmehr sind sie Endpunkt eines schon länger anhaltenden Entscheidungs- und Abwägungsprozesses, der auch eine Phase des Zweifelns umfasst. Studien, die sich mit der besonderen Situation des Studienabbruchs und -wechsels im Lehramtsstudium befassen, gibt es bislang allerdings nur wenige. Vor allem Studien, die den Gründen des Abbruchs bzw. Wechsels konsequent aus der Biografie der Betroffenen heraus nachspüren, gibt es kaum. Hier setzt das interdisziplinäre Forschungsvorhaben an und untersucht anhand biografischer Interviews mit ehemaligen Lehramtsstudierenden die verschiedenen Bedingungen und Motive sowie den komplexen Prozess der Abbruchs- bzw. Studienwechselentscheidung. Damit wird nicht nur eine bestehende Forschungslücke geschlossen – die Befunde der Studie ermöglichen es zudem, universitäre Beratungs- und Unterstützungsstrukturen auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterzuentwickeln.
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