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La Vraisemblance ou les enjeux de la représentation: Le théâtre et la peinture dans les discours Académiques (1630-1730)

Laufzeit: 09.02.2016 - 11.02.2016

Partner: Deutsches Forum für Kunstgeschichte Dr. Markus Castor

Förderung durch: DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft

Kurzfassung


Was ist wahrscheinlich? Den Mörder des eigenen Vaters zu heiraten? Ein Mannawunder? Den Kampf gegen einen Drachen zu gewinnen? Oder die tödliche Wirkung des Gifts der Zauberin Medea darzustellen? Allen genannten Beispielen, Corneilles Cid, Poussins Gemälde, Raffaels Heiliger Michael und Corneilles bzw. Charpentiers Médée, fehlt es aus heutiger Sicht an Evidenz, sie benötigten aber auch schon im 17. und 18. Jh. einer argumentative Stärkung, um plausibel zu erscheinen. Dies zeigen die durchaus...Was ist wahrscheinlich? Den Mörder des eigenen Vaters zu heiraten? Ein Mannawunder? Den Kampf gegen einen Drachen zu gewinnen? Oder die tödliche Wirkung des Gifts der Zauberin Medea darzustellen? Allen genannten Beispielen, Corneilles Cid, Poussins Gemälde, Raffaels Heiliger Michael und Corneilles bzw. Charpentiers Médée, fehlt es aus heutiger Sicht an Evidenz, sie benötigten aber auch schon im 17. und 18. Jh. einer argumentative Stärkung, um plausibel zu erscheinen. Dies zeigen die durchaus kontroversen Diskussionen der Akademiker, sowohl die Konferenzen der Pariser Kunstakademie als auch die Debatten etwa um Corneilles Dramenkonzept (z.B. La Querelle du Cid). Damit eine Vorstellung für den Rezipienten als wahrscheinlich gilt, ist es notwendig, dass Prämisse oder Kontext mit der Darstellung korrespondieren. Die Wahrscheinlichkeit ist gemäß der Rhetorik und damit der aristotelischen Poetik folgend die zur Zustimmung hinreichende Evidenz eines mit rhetorischen Kunstmitteln dargestellten Sachverhalts. Demgemäß sind die einleitenden Fragen kontextspezifisch und situationsgebunden zu beantworten, sie besitzen ohne Frage schon in der französischen Klassik keine absolute Wahrscheinlichkeit. Es sind also nicht die Sujet-Fragen, die in erster Linie bedingen, was als wahrscheinlich gilt. Gleichwohl werden in den Diskussionen immer wieder die religiösen Themen als besonderer Fall behandelt.
Hier setzt der Workshop an, um zu fragen, wie Darstellungen in der Malerei, in den Conférences, in poetologischen Texten und im Theater strategisch genutzt werden, um etwa subkutan jesuitische und jansenistische Konzepte, aber auch rhetorische versus mathematisch-rationale Konzepte von Wahrscheinlichkeit zu verhandeln, die alle als ‚vraisemblable’ gefasst werden.
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Projektteam


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