Kurzfassung

Die in der Moderne rasant gewachsenen Möglichkeiten, zu kommunizieren und sich ins Bild zu setzen, stellt vor neue Herausforderungen, die noch kaum erfasst und reflektiert worden sind. Das Internet ermöglicht es, sich zu jeder Zeit und an jedem Ort nahezu vollständig in das helle Licht des digitalen Weltauges zu begeben. Die ungeheure sozial-kommunikative Dynamik, die das digitale Weltauge freisetzt, bildet zwar ein sehr junges Phänomen, seine kommunikativ-systemische Grundstruktur ist indes...Die in der Moderne rasant gewachsenen Möglichkeiten, zu kommunizieren und sich ins Bild zu setzen, stellt vor neue Herausforderungen, die noch kaum erfasst und reflektiert worden sind. Das Internet ermöglicht es, sich zu jeder Zeit und an jedem Ort nahezu vollständig in das helle Licht des digitalen Weltauges zu begeben. Die ungeheure sozial-kommunikative Dynamik, die das digitale Weltauge freisetzt, bildet zwar ein sehr junges Phänomen, seine kommunikativ-systemische Grundstruktur ist indes uralt. Viele altorientalische und griechisch-römische Mythen kennen den Blick der Götter auf die Welt oder sogar eigene „Augensagen“ wie in Ägypten.
Auch der Gott der Bibel ist wesentlich und uranfänglich ein sehender. Die grundlegende Überzeugung von Jahwes Transzendenz gibt seiner Weltschau ein besonderes Gepräge. Er sieht, ohne gesehen zu werden. Einerseits ist er der weltzugewandte und kommende, der sich in Wort und Tat offenbarende Gott. Andererseits bleibt sein Antlitz dem Menschen auch dann verborgen, wenn es ihm zugewandt ist. In vielen biblischen Geschichten oder Gebeten bildet Gottes Sehen den Anfang seiner Hinwendung zur Welt. Trotz oder wegen seiner Häufigkeit findet sich dieses Motiv in bibeltheologischen Studien auffallend selten eigenständig reflektiert. Ziel des hier angezeigten Buchprojekts ist eine gründliche gesamtbiblische Aufarbeitung dieses ideengeschichtlich und hermeneutisch bedeutsamen Paradigmas.» weiterlesen» einklappen