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Zertifizierungskonzept für arbeitsprozessorientierte Weiterbildung im neuen IT- Weiterbildungssystem

Laufzeit: 01.12.2001 - 01.06.2005

Kurzfassung


Dipl.-Kfm. Stefan Grunwald: Als 1999 im Bündnis für Arbeit die Offensive zum Abbau des Fachkräftemangels vereinbart wurde, war es Ziel, durch den Aufbau eines IT-spezifischen Weiterbildungssystems und anderer Maßnahmen den großen Bedarf an qualifiziertem Personal in der IT-Branche zu befriedigen. Für dieses neue IT-Weiterbildungssystem entwickelte das Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) das Konzept der arbeitsprozessorientierten Weiterbildung (APO) (vgl. Grunwald/ Rohs...Dipl.-Kfm. Stefan Grunwald: Als 1999 im Bündnis für Arbeit die Offensive zum Abbau des Fachkräftemangels vereinbart wurde, war es Ziel, durch den Aufbau eines IT-spezifischen Weiterbildungssystems und anderer Maßnahmen den großen Bedarf an qualifiziertem Personal in der IT-Branche zu befriedigen. Für dieses neue IT-Weiterbildungssystem entwickelte das Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) das Konzept der arbeitsprozessorientierten Weiterbildung (APO) (vgl. Grunwald/ Rohs 2000). Das Konzept umfasst die inhaltliche Ausgestaltung des neuen IT-Weiterbildungssystems bis hin zu einer innovativen Methode der dezentralen Personalentwicklung, deren Kern die Verbindung von Arbeiten und Lernen darstellt. Ziel dieses Projekts ist es, eine geeignete qualitätssichernde Prüfungsform für den Nachweis von arbeitsprozessintegriert erworbenen Kompetenzen zu entwickeln und qualitativ zu überprüfen. Zur Anwendung kommt hierbei ein dokument-zentriertes Prüfungsverfahren.
Vorgehen: Das Prinzip dokumentzentrierter Prüfungen sieht vor, dass während der Weiterbildung zu einem der 29 IT-Spezialistenprofile arbeitsprozessbegleitend Dokumentationen erstellt werden, die die Grundlage zur Beurteilung der beruflichen Handlungskompetenz darstellen. Entsprechende Dokumentationen liegen aus exemplarischen Umsetzungen des APO-Konzepts u.a. bei der Deutschen Telekom AG vor und wurden auch bereits geprüft. Zur Durchführung der dokumentzentrierten Prüfung wurde ein Modell zur Ableitung von Kompetenzen aus den Dokumentationen entwickelt und erprobt, mit dem es gelingt, auch informell erworbene Kompetenzen zu erfassen. Objektivität, Reliabilität und Validität müssen nun überprüft und gesichert werden. Ein Ansatz zur Überprüfung beruflicher Handlungskompetenzen findet sich in abgeschwächter Form in der IT-Erstausbildung (vgl. Borch/ Weißmann 2002). In der EU-weiten Diskussion der Messung von informell erworbenen Kompetenzen entstand der Vorschlag für einen europaweit anerkannten Bildungspass, der Auskunft über formal wie informell erworbene Kompetenzen einer Person gibt, ähnlich dem Schweizerischen Qualifikationsbuch. Ein derartiger Qualifikationsnachweis ist allerdings lediglich als Instrument zur Erfassung beruflicher Handlungskompetenz (durch Selbstbewertung), und nur begrenzt zur qualitativen und objektiven Messung verwendbar. Auch die seit mehreren Jahren bekannten Produktzertifizierungen stellen keine wirkliche Lösung dar, da diese allenfalls produktspezifisches Wissen, jedoch nicht im Ansatz berufliche Handlungskompetenz erfassen. Größere Übereinstimmungen mit dem hier beschriebenen Konzept gibt es bei dem französischen System zur Anerkennung von beruflich erworbenen Kompetenzen (vgl. Abisse, Mangnier & Werthe 1999). Das bereits entwickelte Konzept wird mit existierenden Kompetenzmess- bzw. analyseverfahren im Sinne einer Konzeptprüfung verglichen, um Schwächen anderer Verfahren aufzuzeigen und Vorteile zu übernehmen. Das erstellte Konzept wurde im Rahmen von Weiterbildungsumsetzungen des APO-Projekts bei verschiedenen deutschen Unternehmen angewendet, evaluiert und angepasst.
Stand: Überlegungen zur Modellierung des Prüfungsverfahrens wurden abgeschlossen (Grunwald/ Gamer 2002, Grunwald 2003). Erste praktische Anwendungen, Überprüfungen und Anpassungen des Verfahrens erfolgten bereits. Weitere Projekte zur Überprüfung schließen sich an. Parallel wird der aktuelle Stand zur Forschungsfrage aufgearbeitet. Mit dem dokumentzentrierten Prüfungsmodell für die IT-Weiterbildung wird ein eigener Zugang zur Forschungsfrage gewählt.
Arbeits- und Zeitplanung:
01/2004-12/2004: Weiterführende Theoriebildung und Literaturrecherche
01/2004-06/2004: Qualitative Überprüfung
07/2004-06/2005: Niederschrift der Arbeit
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Beteiligte Einrichtungen