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Reziproke Beziehungen zwischen rechtspopulistischen Einstellungen und politischem Informationsverhalten: Eine longitudinale Studie zur Einstellungsentwicklung in ausdifferenzierten Informationsumgebungen.

Laufzeit: 01.12.2018 - 30.11.2021

Förderkennzeichen: MA2244/9-1

Förderung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Kurzfassung


Rechtspopulistische Parteien werden in Europa immer erfolgreicher. Ihre Erfolgsformel scheint in einer Kombination aus Nationalismus, Autoritarismus und Populismus zu liegen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass sich dieses ideologische Mindset auch bei Bürgern finden lässt. Allerdings wurden diese Einstellungen bisher hauptsächlich als separate Konzepte untersucht und üblicherweise in ihrer expliziten Form gemessen.
Dieses Projekt möchte fünf Beiträge leisten. Erstens sollen...
Rechtspopulistische Parteien werden in Europa immer erfolgreicher. Ihre Erfolgsformel scheint in einer Kombination aus Nationalismus, Autoritarismus und Populismus zu liegen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass sich dieses ideologische Mindset auch bei Bürgern finden lässt. Allerdings wurden diese Einstellungen bisher hauptsächlich als separate Konzepte untersucht und üblicherweise in ihrer expliziten Form gemessen.
Dieses Projekt möchte fünf Beiträge leisten. Erstens sollen rechtspopulistische Einstellungen als mehrdimensionales Konzept konzipiert und sowohl explizit als auch implizit gemessen werden. Zweitens analysieren wir, wie sich die rechtspopulistischen Einstellungen der Bürger auf deren Informationsverhalten auswirken. Hierbei verbinden wir die Forschung zur Informationsvermeidung und zur selektiven Informationsnutzung. Drittens untersuchen wir, wie unterschiedliche rechtspopulistische Einstellungstypen die Verarbeitung dieser selbst gewählten ‚Informationsdiäten’ beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die weitere Entwicklung dieser Einstellungen hat. Viertens geben wir Aufschluss über jene Moderatoren, die wir für das Verständnis der wechselseitigen Beziehung zwischen rechtspopulistischen Einstellungen und Informationsverhalten als zentral ansehen, nämlich individuelle Bildung, länderspezifische Faktoren hinsichtlich sozialer (Un-)Erwünschtheit rechtspopulistischer Einstellungen und die Stärke solcher Stimmen, sowie unterschiedliche Grade politischer Auseinandersetzung. Fünftens tragen wir auf methodischer Ebene zum Forschungsstand bei, indem wir Informationsnutzung über alle Themen und Kanäle tracken. Folgende Fragen leiten unser Projekt:
1. Welche Typen rechtspopulistischer Einstellungen weisen die Bürger auf und wie weit verbreitet sind diese Typen in der deutschen und Schweizer Bevölkerung?
2. Welches Nutzungsverhalten bezüglich politischer Information zeigen Bürger mit unterschiedlichen rechtspopulistischen Einstellungen in diesen zwei Ländern?
3. Wie wirken sich unterschiedliche Typen rechtspopulistischer Einstellungen – bei unterschiedlichen Graden politischer Auseinandersetzung – auf die Verarbeitung der selbst gewählten ‚Informationsdiäten’ aus und wie beeinflusst dies die weitere Entwicklung rechtspopulistischer Einstellungen (nur für die Schweiz)?
Um diese Fragen zu untersuchen, kombinieren wir Umfragedaten mit dem Tracking der on- und offline Nutzung politischer Information und mit einer systematischen Inhaltsanalyse der getrackten ‚Informationsdiäten’. Für die Schweiz erheben wir eine drei-wellige Panel- und eine zwei-wellige Tracking-Studie, die es uns ermöglicht, die Entwicklung rechtspopulistischer Einstellungen aufzuzeigen und Effekte verschiedener Grade politischer Auseinandersetzung zu differenzieren. Um Einblicke in die Rolle länderspezifischer Variablen zu erhalten, vergleichen wir die Daten der Schweiz mit einer Querschnitts-Befragung gefolgt von einem Mediennutzungstracking in Deutschland.
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Projektteam


Beteiligte Einrichtungen