Workshop-Reihe "Konfliktprävention & Konfliktbearbeitung im Kontext von Flucht, Migration und Integration"
Laufzeit: 22.04.2016 - 31.12.2017
Partner: Jensen-Stiftung
Förderung durch: Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz
Projektmittel (€): 2.782
Kurzfassung
Zusammen mit der Jensen-Stiftung organisierte die Friedensakademie RLP 2016/17 einen explorativen Workshop mit politischen Stakeholdern, Repräsentanten verschiedener Behörden und verschiedener Verwaltungsebenen und in Fragen von Flucht, Migration, Integration involvierten Institutionen, Flüchtlingen und weiteren involvierten Akteursgruppen. Der Workshop diente der Förderung eines interpersonellen und transinstitutionellen Wissens- und Erfahrungsaustauschs im Kontext der Herausforderungen von...Zusammen mit der Jensen-Stiftung organisierte die Friedensakademie RLP 2016/17 einen explorativen Workshop mit politischen Stakeholdern, Repräsentanten verschiedener Behörden und verschiedener Verwaltungsebenen und in Fragen von Flucht, Migration, Integration involvierten Institutionen, Flüchtlingen und weiteren involvierten Akteursgruppen. Der Workshop diente der Förderung eines interpersonellen und transinstitutionellen Wissens- und Erfahrungsaustauschs im Kontext der Herausforderungen von Flucht, Migration und Integration. Welche Lehren wurden aus den bisherigen Erfahrungen gezogen? Was hat sich bewährt und wo besteht ein Handlungsbedarf?
Der Workshop hatte seinen Fokus auf einer ersten Diagnose der aktuellen Flüchtlingsaufnahmesituation aus Sicht relevanter Stakeholder in Rheinland-Pfalz und fand am 22. April 2016 in den Räumen der Landeszentrale für politische Bildung RLP in Mainz statt. Wichtige Einsichten und Diskussionsthemen wurden in einem Protokoll festgehalten. Ein wichtiges Ergebnis dieses Workshops war es, diese Art des Informations- und Erfahrungsaustauschs in unregelmäßigen Abständen mit unterschiedlichen Akzentsetzungen fortzusetzen. Ein weiteres Ergebnis des Workshops war es, in einer weiteren Veranstaltung möglichst inklusiv die Perspektive von Flüchtlingen selbst sowie ihre Wahrnehmung der Interaktionsbeziehungen zu ihrem interpersonellen sowie institutionellen Umfeld zu thematisieren. Dieser naheliegende Wunsch und Informationsbedarf bestätigte sich auch noch einmal in einem Gespräch mit Frau Astrid Becker (Referatsleiterin Flüchtlingspolitik, Migrantenaufnahme, Rückkehr Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz) am 16. Dezember 2016.
Mit der Initiative zu einer Workshop-Reihe möchten die Friedensakademie RLP und die Jensen-Stiftung nun diese beiden als Ergebnis festgehaltenen Forderungen aufgreifen. Die Workshop-Reihe "Konfliktprävention & Konfliktbearbeitung im Kontext von Flucht, Migration und Integration" soll dazu dienen, zum einen positive Erkenntnisse zu erfassen. Zum anderen aber auch bestehende Defizite zu identifizieren, sowie Friktionen und latente bis manifeste Problematiken lösungsorientiert in den Blick zu nehmen. Abschluss- und Nachbesprechungen der Workshops sollen dafür genutzt werden, Ergebnisse festzuhalten und zu dokumentieren, Problemanalysen vorzunehmen, gemeinsame Handlungsempfehlungen zu erarbeiten sowie ggf. adressatenorientierte Unterstützungsangebote durch die Jensen-Stiftung und die Friedensakademie RLP zu erarbeiten. Der für Februar geplante Workshop soll zudem einen möglichst partizipativen Erfahrungsaustausch über Interaktionsbeziehungen zwischen Flüchtlingen und weiteren Akteursgruppen ermöglichen.
In den letzten Jahren ist die humanitäre Migration nach Europa stark angestiegen. Dieser Anstieg hat die Bundesrepublik als auch die Länder sowie die Kommunen und deren Politik, Verwaltung und weitere Akteure aus der Zivilgesellschaft vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Mit der IAB-BAMF-SOEP Befragung von Geflüchteten des Forschungszentrums für Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (2016) liegt erstmalig eine umfassende neue Datengrundlage für die Analyse der Fluchtmigration und der Integration Geflüchteter bereit. Jedoch gibt es auch jenseits von umfassenden, verlässlich repräsentativen und belastbaren Daten ein steigendes Bedürfnis nach Dialogforen und interaktiven Erfahrungsaustauschformaten, um integrationspolitische Maßnahmen im governmentalen Mehrebenensystem zu diskutieren oder auch weiterzuentwickeln.
Die Bewältigung der mit der humanitären Migration einhergehenden Herausforderungen steht nach wie vor erst am Anfang. Trotz vielversprechender Hinweise auf die Wirkung von integrationspolitischen Maßnahmen bleiben die individuelle oder auch gruppenspezifische Situationswahrnehmung der Migrations-, Aufnahme- und Integrationserfahrungen sehr unterschiedlich. Interaktionsbeziehungen zwischen Schutzsuchenden und öffentlichen sowie privaten Akteuren können recht unterschiedlich verlaufen und eben auch eingeschätzt werden. Es kann zu voneinander abweichenden Wahrnehmungen des Charakters der Interaktionsmuster oder auch zu fehlgedeuteten Bedürfnissen und Erwartungen der Beteiligten Personen kommen.
Beim hier eingereichten Projekt handelt es sich um einen eintägigen Workshop, der die obigen Aspekte sowie zentrale Überlegungen eines vorherigen Workshops mit rheinland-pfälzischen Stakeholdern aufgreift. Der geplante Workshop hat zum einen die individuelle Situationswahrnehmung von Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz und zum anderen die Identifikation und Beschreibung von Interaktionsmustern von Flüchtlingen untereinander sowie zu weiteren Akteursgruppen (z.B. Behörden wie Polizei, Personal in Erstaufnahmeeinrichtungen, Kommunen und Verwaltungsinstitutionen) sowie zu weiteren privaten (z.B. ehrenamtlich Engagierten) oder auch öffentlichen Einrichtungen (z.B. Bildungsträgern etc.) in Rheinland-Pfalz zum Thema.
Ein zentrales Anliegen des Workshops ist es, einen möglichst partizipativen und interaktiven Erfahrungsaustausch über die aktuelle Migrationssituation und die Interaktionsbeziehungen zwischen Flüchtlingen und weiteren Akteursgruppen zu ermöglichen. Die gesammelten Erfahrungen im Kontext humanitärer Migration in Rheinland-Pfalz sollen dokumentiert und analysiert werden. Ziel ist es zum einen gegebenenfalls vorhandene "typische" Situationswahrnehmungen und Interaktionsmuster zu identifizieren. Zum anderen sollen in einer Debriefing Session bzw. in einem Follow up-Prozess a) konstruktive und gut funktionierende best practices von integrationspolitischen Aktivitäten dokumentiert werden als auch b) praxisnahe und niedrigschwellige Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung von als problematisch erlebten Erfahrungen erarbeitet werden.» weiterlesen» einklappen
Projektteam
- Sascha Werthes
- Mitarbeiter/in
(Politikwissenschaft)
- Melanie Hussak
- Mitarbeiter/in
(Friedensakademie Rheinland-Pfalz (RPTU in Landau))
- Nina Engwicht
- Mitarbeiter/in
(Friedensakademie Rheinland-Pfalz (RPTU in Landau))