Kurzfassung
Grünlandnutzung nimmt in Mitteleuropa dramatisch ab. Besonders artenreiches Grasland ist selten geworden. Blühende Wiesenlandschaften sind nicht nur Nahrungsgrundlage und Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, sondern auch ein Lichtblick für erholungssuchende Menschen. Viele Wiesen, besonders Tal‐ und Niederungswiesen, wurden im Verlauf der letzten 50 Jahre stark intensiviert und wandelten sich zu eintönigem Grün oder zu Ackerflächen.
Im Rahmen dieses Projektes wollen wir eine ehemals weit...Grünlandnutzung nimmt in Mitteleuropa dramatisch ab. Besonders artenreiches Grasland ist selten geworden. Blühende Wiesenlandschaften sind nicht nur Nahrungsgrundlage und Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, sondern auch ein Lichtblick für erholungssuchende Menschen. Viele Wiesen, besonders Tal‐ und Niederungswiesen, wurden im Verlauf der letzten 50 Jahre stark intensiviert und wandelten sich zu eintönigem Grün oder zu Ackerflächen.
Im Rahmen dieses Projektes wollen wir eine ehemals weit verbreitete Form der Wiesennutzung genauer untersuchen und das Potential zur Rückgewinnung blühender Landschaften darstellen. Wie alte Karten belegen, war Wiesenbewässerung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa eine sehr weit verbreitete Form der Grünlandnutzung. Lokal waren über 60% der Wiesen bewässert. Durch das kurzzeitige Überfluten der Flächen vom Frühjahr bis in den Sommer hinein, konnten hohe Erträge erzielt werden. Basis dafür ist wohl die bessere Mineralisierung, Nährstoff‐ und Wasserverfügbarkeit im Sommerhalbjahr. Die Wiesenbewässerung bedarf eines ausgeklügelten Systems an Gräben und Schleusen. Diese Infrastruktur wurde mit Aufkommen der Kunstdünger Mitte des Jahrhunderts nicht mehr gepflegt, so dass die Bewässerung Schritt für Schritt zum Erliegen kam.
Im Rahmen von Naturschutzbemühungen wurden solche Bewässerungsanlagen an der Queich bei Landau wieder reaktiviert. Ziel des beantragten Projekts ist es, die Möglichkeit zu überprüfen, ob man auf Wässerwiesen die sich scheinbar gegenseitig ausschließenden Faktoren hohe Erträge und Biodiversität in Einklang bringen kann. Dies soll gelingen, indem bisher übliche Düngegaben ganz oder teilweise durch Bewässerung ersetzt werden. Das Projekt sieht Analysen zu Biomasse, Biodiversität (Vegetation, Fauna, Bodenlebewesen) und zur gesellschaftlichen Wahrnehmung vor. Mindestens acht Landwirte werden Flächen zur Verfügung stellen. Die Analysen finden auf seit Jahren bewässerten und unbewässerten Wiesen mit keiner, wenig und reichlich Düngung statt. Wenn sich unsere Vermutung bestätigt, sollen dann mittels Konferenzen und Publikationen die Ergebnisse verbreitet werden, damit Wiesenbewässerung wieder vielerorts zum Einsatz kommen kann.» weiterlesen» einklappen
Veröffentlichungen
- Schirmel, Jens; Gerlach, Rebekka; Buhk, Constanze
- Disentangling the role of management, vegetation structure, and plant quality for Orthoptera in lowland meadows
- Meier, Melanie; Gerlach, Rebekka; Schirmel, Jens et al.
- Plant diversity in a water-meadow landscape: the role of irrigation ditches
Projektteam
- Constanze Buhk
- Mitarbeiter/in
(Geoökologie / Physische Geographie)
- Jens Schirmel
- Mitarbeiter/in
(Institut für Umweltwissenschaften Landau)