Das Fach der Pathologie im Zeitalter der Weltkriege
Laufzeit: 01.01.2018 - 31.12.2021
Kurzfassung
Dieser Forschungsstrang greift vor dem Hintergrund einer langjährigen Beschäftigung mit der Geschichte der sezierenden Fächer und vor allem der Pathologie / pathologischen Anatomie auf ältere Vorhaben zurück. So habe ich mehrfach über die Pathologie im Ersten Weltkrieg publiziert. Ferner habe ich mich bereits in meiner Habilitationsschrift im Rahmen eines interkulturellen Vergleichs mit der Geschichte der Pathologie in Berlin und in London in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts...Dieser Forschungsstrang greift vor dem Hintergrund einer langjährigen Beschäftigung mit der Geschichte der sezierenden Fächer und vor allem der Pathologie / pathologischen Anatomie auf ältere Vorhaben zurück. So habe ich mehrfach über die Pathologie im Ersten Weltkrieg publiziert. Ferner habe ich mich bereits in meiner Habilitationsschrift im Rahmen eines interkulturellen Vergleichs mit der Geschichte der Pathologie in Berlin und in London in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Diese Forschungstätigkeiten haben aus verschiedenen Gründen an Aktualität gewonnen.
Durch die Gedenkjahre 2014 und 2018 wurde die Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg erneut angestoßen. In diesem Zusammenhang entdeckte ich im Jüdischen Museum in Frankfurt das Kriegstagebuch (1914-1918) des Rostocker Pathologen Bruno Wolff (1870-1918), das bislang in der historischen Forschung unbeachtet blieb. Diese Quelle ist interessant, weil Sie Details zur truppenärztlichen und fachpathologischen Tätigkeit im Ersten Weltkrieg vermittelt, ferner auch solche zum Antisemitismus in Rostock in den Kriegsjahren. Im Rahmen der Vorbereitung eines Vortrags wurde das Manuskript 2018 vorausgewertet und es soll jetzt komplett bearbeitet und medizinhistorisch dazu publiziert werden.
Die Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus erhielt im Rahmen dieses Themenkomplexes neue Aktualität, indem die Deutsche Gesellschaft für Pathologie sich entschloss, Forschungen zur Geschichte des Faches im "Dritten Reich" anzustoßen. In diesem Zusammenhang erlangten meine Forschungen zur Pathologie an der Berliner Charité zwischen 1933 und 1945 erneut Bedeutung. Ein neuer Beitrag zu dieser Debatte sind Forschungen zur Pathologie in Mainz im "Zeitalter der Gewalt" (1916-1946). Am Beispiel von Mainz lässt sich der Kontext aufzeigen, in dem Entgrenzungen im Umgang mit Kolleg_innen und Patient_innen in der Zeit des Nationalsozialismus stattfinden konnten, was auch für das Fach der Pathologie gilt.» weiterlesen» einklappen