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Erfassung der Belastung von Versuchstieren durch telemetrische Bestimmung physiologischer Reaktionen (Stiftung-RLP)

Laufzeit: 01.01.2011 - 31.12.2014

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Kurzfassung


Die tierschutzrechtliche Forderung nach der Minimierung der Belastung von
Versuchstieren kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn objektive und
zuverlässige Methoden zur Schmerz- und Stressbestimmung zur Verfügung stehen.
Die telemetrische Erfassung von Körpertemperatur, Herzfrequenz und Motilität gelten
zwar als geeignete Techniken zur Belastungserhebung, es liegen hierzu bisher aber
kaum experimentelle Daten vor. Ziel des hier beantragten Projekts ist es, eine
Telemetrie-Unit zur Erfassung der...
Die tierschutzrechtliche Forderung nach der Minimierung der Belastung von
Versuchstieren kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn objektive und
zuverlässige Methoden zur Schmerz- und Stressbestimmung zur Verfügung stehen.
Die telemetrische Erfassung von Körpertemperatur, Herzfrequenz und Motilität gelten
zwar als geeignete Techniken zur Belastungserhebung, es liegen hierzu bisher aber
kaum experimentelle Daten vor. Ziel des hier beantragten Projekts ist es, eine
Telemetrie-Unit zur Erfassung der Belastung von Versuchstieren in der Zentralen
Versuchstiereinrichtung zu etablieren und auf spezifische Tiermodelle anzuwenden.
Zunächst sollen kurzzeitige murine Belastungen ermittelt werden. Hierzu soll
einerseits die Reaktion auf unterschiedliche Injektionstechniken, insbesondere auf
die intraplantare Injektion, telemetrisch ermittelt werden. Andererseits soll der
Einfluss einer Narkose-Antagonisierung auf die Belastung von Versuchsmäusen
ermittelt werden.
In vielen transgenen Tiermodellen werden Tetrazyklin-abhängige
Transaktivatorsysteme (tTA) eingesetzt, um eine induzierbare Expression zu
erreichen. Solche tTA-Systeme werden durch die Verabreichung von Doxyzyklin einbzw
ausgeschaltet. Wir möchten mit unserer telemetrischen Anlage eruieren, ob die
langfristige Doxyzyklin-Verabreichung über das Trinkwasser eventuell zu einer
Belastung der Tiere führt.
In der Forschung wird zunehmend das Diphteriatoxin / Diphteriatoxin-Rezeptor
(DT / DTR) System eingesetzt, um eine Ablation spezifischer muriner Gewebe zu
erreichen. Dabei wird zunächst DTR in spezifischen Geweben transgener Mäuse
exprimiert. Das DTR-exprimierende Gewebe kann dann im nächsten Schritt gezielt
durch DT-Injektionen zerstört werden. Wir möchten mit unserer telemetrischen
Anlage testen, inwiefern vielfache DT-Applikationen eine Belastung für die
Versuchsmäuse darstellen.Die anstehende Verschärfung der europäischen Tierschutzgesetzgebung mit starker
Fokussierung auf den Aspekt der Belastung von Versuchstieren wird zu einem
ständigen Bedarf der telemetrischen Techniken an der Universität Mainz führen.
Durch das Projekt wird in Rheinland-Pfalz eine Kompetenz entwickelt, um die Stärke
von Versuchstierbelastungen und die Effizienz von Gegenmaßnahmen objektiv
quantifizieren zu können. Das Projekt erfüllt somit eine wichtige Mittlerfunktion im
Spannungsfeld zwischen Tierschutz und tierexperimenteller Forschung: es kann
sowohl dem Refinement dienen als auch überzogene Tierschutzforderungen
entkräften.
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