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Eine prospektive, offene, multizentrische, randomisierte Phase-II-Studie:Sequenztherapie mit BEvacizumab, RAd001 (Everolimus) und Tyrosinekinase-inhibitoren (TKI) im metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC) (BERAT study)

Laufzeit: 01.01.2012 - 31.12.2015

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Kurzfassung


Jedes Jahr wird in Deutschland bei etwa 13.000 Patienten ein Nierenzellkarzinom (RCC) diagnostiziert (Krebs in Deutschland 2003-2004, Robert Koch Institut 2008). Bis zu 30 % werden mit einem bereits metastasierten Karzinom vorstellig, weitere 30 % der Patienten, die zunächst kurativ behandelt werden, erleiden einen lokalen oder systemischen Progress. Insgesamt benötigen also jedes Jahr bis zu 6.660 Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem RCC eine weiterführende medizinische...Jedes Jahr wird in Deutschland bei etwa 13.000 Patienten ein Nierenzellkarzinom (RCC) diagnostiziert (Krebs in Deutschland 2003-2004, Robert Koch Institut 2008). Bis zu 30 % werden mit einem bereits metastasierten Karzinom vorstellig, weitere 30 % der Patienten, die zunächst kurativ behandelt werden, erleiden einen lokalen oder systemischen Progress. Insgesamt benötigen also jedes Jahr bis zu 6.660 Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem RCC eine weiterführende medizinische Behandlung. Das metastasierende Nierenzellkarzinom (RCC) zeichnet sich durch eine schlechte Prognose aus, obwohl in den vergangenen 5 Jahren große Fortschritte in der Therapie gemacht wurden. Mit der Einführung der sogenannten zielgerichteten Therapien, z.B. VEGF-Rezeptor Tyrosinkinaseinhibitoren (Sunitinib, Sorafenib, Pazopanib), VEGF-Antikörper (Bevacizumab), und mTOR-Inhibitoren (Everolimus, Temsirolimus), hat sich das mediane Überleben dieser Patienten von 13 Monate auf 26,4 Monate verbessert.

Die TKIs Sunitinib, Sorafenib und Pazopanib wurden in verschiedenen Studien getestet. Sorafenib war das erste zielgerichtete Agens, welches, mit einem progressionsfreien Überleben (PFS) von 5,5 Monaten, für die Behandlung von mRCC nach Versagen der Zytokin-Therapie zugelassen wurde. Eine weitere Steigerung des PFS wurde durch eine Erstlinienbehandlung mit Sunitinib oder Pazopanib erzielt, welche in noch nicht vorbehandelten Patienten ein PFS von 11 bzw. 11,1 Monaten erreichten. Ein ähnliches Ergebnis, nämlich ein PFS von 10,5 Monaten konnte durch die Kombination Bevacizumab mit Interferon (Bev/IFN) erzielt werden. In jüngerer Zeit wurde Everolimus in Patienten getestet, bei welchen zumindest eine Therapie vor der TKI-Gabe versagt hatte. In einer placebokontrollierten Phase III Studie wurde gezeigt, dass durch eine Behandlung mit Everolimus ein PFS von 4,9 Monaten in allen Subgruppen, unabhängig von der vorangegangenen Behandlung, erreicht wurde. Allerdings wurde nur ein kleiner Anteil der Patienten (9%) mit Bev/IFN behandelt und die Mehrheit der Patienten erhielten Everolimus nach der Zweitlinie. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies die einzige Phase III Studie, die die Wirksamkeit einer Behandlung nach Versagen der TKI-Therapie nachweist.
Zahlreiche Phase II Studien widmeten sich dieser Fragestellung und haben unterschiedliche Therapiesequenzen untersucht, in denen entweder ein anderer TKI in der Zweitlinie verwendet wurde oder in der Zweitlinie von einem TKI auf einen mTOR Inhibitor umgestellt wurde. Diese kleinen Studien konnten zwar zeigen, dass eine weiterführende systemische Behandlung von mRCC sinnvoll ist, jedoch konnte noch kein ideales Agens für die Zweitlinienbehandlung von TKI-refraktären Patienten definiert werden. Zurzeit laufende große Phase III Studien könnten in näherer Zukunft dazu beitragen, die Rolle verschiedener Wirkstoffe bei TKI-refraktärer Erkrankung zu definieren.
In bisher nur kleinen Patientenkohorten wurde eine weitere Behandlungslinie erfolgreich als Drittlinientherapie angeschlossen. Zurzeit bleibt allerdings offen, welche Patienten tatsächlich einen klinischen Vorteil aus einem solchen Behandlungsansatz ziehen können und welcher Wirkstoff den größtmöglichen Benefit bringen kann.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bisher nur wenige Daten zur strikten Zweitlinientherapie mit Everolimus von Patienten vorliegen, die davor Bev/IFN erhalten haben. Es bleibt umstritten, ob eine geänderte Vorgehensweise in der Zweitlinie einen Vorteil bringt, da Resistenzen überwunden werden können oder ob eine anhaltende Inhibition der VEGF-Achse in diesen Tumoren weiterhin wichtig ist. Des Weiteren, sind die klinische Anwendbarkeit sowie die biologische Wirksamkeit einer Drittlinientherapie in Patienten mit RCC weiterhin unklar.
Im Rahmen dieser Studie sollen Daten zur Wirksamkeit der beiden therapeutischen Konzepte zur Zweitlinienbehandlung (Everolimus vs. TKI) erhoben werden. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es nur wenige Anhaltspunkte, die eine Drittlinienbehandlung unterstützen, daher ist dieser Ansatz als experimentell anzusehen. Es soll daher der Wechsel von Everolimus auf einen TKI und vice versa in der Drittlinie prospektiv untersucht werden. Parallel zur klinischen Studie werden prospektive Biomarker gesammelt um zusätzliche biologische Daten zu gewinnen.
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