Häufigkeit und Ausmaß der TSD in der klinischen Praxis und Auswirkung der bei Behandlunsbeginn diagnostizierten TSD auf das Ergebnis
Laufzeit: 01.01.2011 - 31.12.2013
Kurzfassung
Seit über hundert Jahren gehen Zahnärzte und Kieferorthopäden der Frage nach den Bedingungen für eine optimale Okklusion nach. Widmet man sich der Fachliteratur, stößt man auf zahlreiche Studien, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Die Mehrheit der Autoren ist sich einig, dass zum Erreichen einer guten Verzahnung die Zahnbreiten des Oberkiefers auf die des Unterkiefers abgestimmt sein müssen. Ist dies nicht der Fall, liegen sogenannte Zahnbreitendiskrepanzen (Tooth size discrepancies –...Seit über hundert Jahren gehen Zahnärzte und Kieferorthopäden der Frage nach den Bedingungen für eine optimale Okklusion nach. Widmet man sich der Fachliteratur, stößt man auf zahlreiche Studien, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Die Mehrheit der Autoren ist sich einig, dass zum Erreichen einer guten Verzahnung die Zahnbreiten des Oberkiefers auf die des Unterkiefers abgestimmt sein müssen. Ist dies nicht der Fall, liegen sogenannte Zahnbreitendiskrepanzen (Tooth size discrepancies – TSD) vor, die v.a. in der Abschlußphase einer kieferorthopädischen Behandlung ein ideales Ergebnis unmöglich machen. Ein nahezu optimales Behandlungsergebnis liegt bei Erreichen eines PAR-Index (Peer Assessment Rating Index) von „0“ vor. Mit diesem Index sind Zahnstellungsabweichungen zu quantifizieren, indem man die errechneten Score-Werte vor und nach der Behandlung angibt und so den Behandlungseffekt deutlich macht. Um abschätzen zu können, ob ein gutes Behandlungsergebnis ohne Schwierigkeiten erreichbar ist, oder ob approximales Beschleifen oder konservierende Aufbauten an bestimmten Zähnen nötig sind, ist es sinnvoll, die von Bolton beschriebene und nach ihm benannte Analyse durchzuführen. Zahnbreiten und etwaige Diskrepanzen zwischen den Zahngrößen im Ober- und Unterkiefer können so einfach bestimmt werden.
Ob die von Bolton angegebenen Standards bezüglich der Zahnbreitenverhältnisse auf die verschiedenen ethnischen Gruppen und Geschlechter sowie auf die unterschiedlichen Kategorien der Malokklusion in der heutigen Zeit anzuwenden sind, ist eine kontrovers diskutierte Frage. Auch die Schwelle zur klinischen Signifikanz einer Zahnbreitendiskrepanz ist nicht eindeutig definiert. Wirkt sich ein Mißverhältnis bereits ab der einfachen oder erst ab der zweifachen Standardabweichung von Boltons Mittelwert auf die Okklusion aus?
Ziel des Projektes ist es, die Häufigkeit und das Ausmaß der Zahnbreitendiskrepanz eines zweihundert Fälle umfassenden Patientenkollektivs der kieferorthopädischen Abteilung der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten in Mainz zu ermitteln. Es gilt, die Hypothese, dass sich auch eine Zahnbreitendiskrepanz kleiner eine Standardabweichung auf die Okklusion auswirke, mithilfe der Bolton-Analyse sowie des PAR Index zu belegen, sowie die Frage, ob sich die Werte der originalen Bolton-Analyse auf das vorliegende Patientengut anwenden lassen, zu beantworten. Desweiteren sollen die Veränderungen der TSD durch ASR oder konservierende Aufbauten und die original Bolton-Werte der Patientengruppe mit optimaler Okklusion (PAR = 0) überprüft werden.
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