Autoimmun-Komponente der Glaukomerkrankung: Charakterisierung der Veränderungen der Antigen- und Autoantikörper-Verteilungen
Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2013
Kurzfassung
Die Glaukomerkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen irreversibler Erblindung beim Menschen, aber die Pathogenese der verschiedenen Glaukomformen ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Die Ergebnisse des Erstantrages unterstützen die These einer autoimmunen Komponente in der Pathogenese der Glaukomerkrankungen. Bei Glaukompatienten wurden deutliche Veränderungen in den Antikörperreaktionen gegen okuläre Antigene nachgewiesen. Darüberhinaus wurden signifikante Unterschiede in den...Die Glaukomerkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen irreversibler Erblindung beim Menschen, aber die Pathogenese der verschiedenen Glaukomformen ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Die Ergebnisse des Erstantrages unterstützen die These einer autoimmunen Komponente in der Pathogenese der Glaukomerkrankungen. Bei Glaukompatienten wurden deutliche Veränderungen in den Antikörperreaktionen gegen okuläre Antigene nachgewiesen. Darüberhinaus wurden signifikante Unterschiede in den Autoantikörperprofilen verschiedener Glaukomtypen gegen spezifische okuläre Gewebe festgestellt. 80% der Immunreaktivitäten waren sowohl im Serum als auch im Kammerwasser der Glaukompatienten zu finden. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die im peripheren Blut gefundenen Immunreaktivitäten die Strukturen im Auge erreichen und es zu lokalen Immunreaktionen kommt. Die Bedeutung und die Ursachen der Veränderung der Autoimmunität und der Unterschiede zwischen Glaukomtypen sind bisher noch unklar. In diesem Fortsetzungsantrag wollen wir diese Veränderungen genauer charakterisieren und dadurch tiefere Einblicke in die Pathomechanismen erlangen. Dazu sollen posttranslationale Molekülveränderungen der Antigene im Auge von Glaukompatienten und Gesunden vergleichend analysiert werden, um festzustellen, ob diese zu veränderten Immunreaktivitäten führen können. Gleichfalls soll untersucht werden, ob auch die Affinität der Antikörper bei Glaukompatienten betroffen ist, wobei die Immunglobulin G-Isotypen berücksichtigt werden. Die noch offene Frage nach einer Beteiligung des Komplementsystems und der T-Zellen an der Immunantwort soll beantwortet werden. Dies soll helfen, die Bedeutung der Autoimmunkomponente beim Glaukom zu erklären, und letztendlich zu innovativen Konzepten in Therapie und Diagnose führen. » weiterlesen» einklappen