Proteomics bei autoimmuner Orbitopathie, Thyreopathie und Sicca Syndrom - Proteomanalyse von Tränenflüssigkeit, Orbita- und Schilddrüsengewebe
Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2014
Kurzfassung
Die endokrine Orbitopathie (EO) kennzeichnet eine immunvermittelte Entzündung orbitaler Gewebe einschließlich der Tränendrüse mit Verschlechterung der Sehkraft. Das adäquate Vorgehen bei der EO bietet häufig Schwierigkeiten, v.a. bei rezidivierenden und schweren Verläufen. Hierfür sind objektivierbare Parameter erforderlich. Ein viel versprechender neuer Ansatz ist die quantitative Analyse der Inhaltsstoffe der leicht gewinnbaren Tränenflüssigkeit, die Diagnose optimieren und neue...Die endokrine Orbitopathie (EO) kennzeichnet eine immunvermittelte Entzündung orbitaler Gewebe einschließlich der Tränendrüse mit Verschlechterung der Sehkraft. Das adäquate Vorgehen bei der EO bietet häufig Schwierigkeiten, v.a. bei rezidivierenden und schweren Verläufen. Hierfür sind objektivierbare Parameter erforderlich. Ein viel versprechender neuer Ansatz ist die quantitative Analyse der Inhaltsstoffe der leicht gewinnbaren Tränenflüssigkeit, die Diagnose optimieren und neue Therapiekonzepte erschließen könnte. Er kann Veränderungen in der Expression von Tränenproteinen bei EO aufzeigen und weitere Hinweise zur Pathogenese liefern. Bisher liegen zum Proteinverteilungsmuster in Tränenflüssigkeit und Orbitagewebe bei EO noch keine Daten vor. Das Hauptziel dieses Projektes ist deshalb, einen Multiproteinmarker-Assay für Diagnose und Verlaufskontrolle der EO zu entwickeln. Hierzu sollen Markerproteine an Patienten mit florider EO, vor und während spezifischer immunsuppressiver Therapie, im Vergleich zu gesunden Kontrollen in der Tränenflüssigkeit ermittelt und identifiziert werden. Dabei soll geprüft werden, ob die identifizierten Proteinbiomarker als diagnostisches Kriterium für autoimmune EO einsetzbar sind und ob die Höhe der Proteinexpression in der Tränenflüssigkeit mit der Krankheitsaktivität korreliert. Das Tränenproteinprofil von Patienten und gesunden Kontrollen soll hierzu erstmals mit der hochsensitiven SELDI (Surface-Enhanced Laser Disorption Ionization)-Protein-Chip-Technologie massenspektrometrisch analysiert werden. Die bei Patienten vermehrt exprimierten Proteine werden anschließend identifiziert. Um zu prüfen, ob die Proteinexpression in Tränenflüssigkeit und Orbitagewebe differiert, wird in einem zweiten Schritt bereits in der Gewebebank der Antragsteller vorliegendes Orbitagewebe von EO-Patienten mit dieser Technik analysiert. Ergänzend sollen das bereits im Serum identifizierte Protein Fodrin sowie Fodrin-Antikörper bei den untersuchen Kollektiven qualitativ und quantitativ nachgewiesen werden. Das Ziel anschließender molekulargenetischer Untersuchungen ist, die Genstruktur der bei Patienten als Biomarker identifizierten Proteine mittels Sequenzierung auf Mutationen zu analysieren. Das übergeordnete Ziel dieser immungenetischen Untersuchungen ist die Charakterisierung des proteinbiologischen und molekulargenetischen Hintergrunds der autoimmunen EO, um geeignete diagnostische Kriterien für Früherkennung und Therapiekontrolle zu entwickeln. Die nicht-invasive, zeitsparende Protein-Chip-Technologie könnte bei routinemäßigen Tränenanalysen als diagnostisches Hilfsmittel langfristig die Diagnose der EO beschleunigen und eine objektive Beurteilung der Effizienz von Behandlungsmethoden ermöglichen » weiterlesen» einklappen