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EDV Vernetzung der Brustzentren in Rheinland-Pfalz Studiennetzwerk und DMP Projekt Mammakarzinom

Laufzeit: 01.01.2004 - 31.12.2008

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Kurzfassung


Jährlich erkranken ca. 46.000 Patientinnen neu an Brustkrebs; rund 18.000 sterben an dieser Krankheit. Eine rechtzeitige Früherkennung sowie innovative Behandlungskonzepte führen jedoch zu stark verbessertem outcome und erhöhen somit unmittelbar die Überlebens- und Heilungschancen der Betroffenen.
Die Situation in Rheinland-Pfalz:
In Rheinland-Pfalz wurden in 2004 die DMP Verträge zum Mammakarzinom mit der Krankenhausgesellschaft, der AOK, dem Berufsverband der Frauenärzte und den 5...
Jährlich erkranken ca. 46.000 Patientinnen neu an Brustkrebs; rund 18.000 sterben an dieser Krankheit. Eine rechtzeitige Früherkennung sowie innovative Behandlungskonzepte führen jedoch zu stark verbessertem outcome und erhöhen somit unmittelbar die Überlebens- und Heilungschancen der Betroffenen.
Die Situation in Rheinland-Pfalz:
In Rheinland-Pfalz wurden in 2004 die DMP Verträge zum Mammakarzinom mit der Krankenhausgesellschaft, der AOK, dem Berufsverband der Frauenärzte und den 5 Brustzentren in Rheinland-Pfalz abgeschlossen. Die zentrale Verhandlungsführung dazu leitete Herr Professor Dr. Heinz Kölbl (Leiter des Brustzentrums der Uniklinik Mainz).
Um die Vorsorgungsqualität der Betroffenen flächendeckend in Rheinland-Pfalz weiter zu optimieren, ist ein Datenaustausch aller behandelnden Disziplinen, der beteiligten Brustzentren sowie der DMP-Ärzte im niedergelassen Bereich besonders wichtig. Eine Vernetzung der Brustzentren in Rheinland-Pfalz wird daher angestrebt, um aktuelle Daten zur Behandlung zur Nachsorge und zu Outcome - Analysen von Brustkrebspatienten zu erheben. Diese Daten sollen zum Zwecke neuer Behandlungskonzepte und der Weiterentwicklung und Einführung innovativer nationaler und internationaler Studienkonzepte genutzt werden. Damit wird auch für kleinere Häuser (d. h. flächendeckend in Rheinland-Pfalz) die Möglichkeit geschaffen, ihren Patienten geeignete Studien anzubieten.
Eine gemeinsame Tumorkonferenz z. B. auf digitaler Basis via Internet oder Telefonkonferenz ermöglicht flächendeckend die Teilnahme aller Kliniken und Patienten in Rheinland-Pfalz an innovativen Studien und neuen Behandlungsmethoden. Im Rahmen der Zertifizierung von Brustzentren wird daneben gefordert, mindestens 30% der Patienten in Studien (Primärtherapie) einzubringen. Neben diesen Eckpunkten muss eine Integration der Daten des Krebsregisters und der Tumornachsorge erfolgen, um langfristig eine gezielte Therapieoptimierung leisten zu können. Zusätzlich soll ein kontinuierliches Benchmarking zwischen den beteiligten Kliniken in Rheinland-Pfalz
zur Sicherung und Weiterentwicklung des Standes der Behandlungsqualität führen.
Projektbeschreibung
Eine EDV basierte Datendokumentation wird für die Zertifizierung von Brustzentren gefordert. Der
Dokumentationsaufwand der Behandlungsdaten ist in den einzelnen Bereichen sehr hoch und es finden redundante Dateneingaben statt, um diverse Auswertungen und Systeme zu bedienen (Beispiele: BQS Daten, DMP- Bögen, QM Benchmarking Berichte, Tumordokumentation, Krebsregister, Nachsorgedokumentation, Studiendokumentation und Klinikinformationssysteme mit Abrechnungswesen)
Projektverlauf:
Es wurden ab 2004 mehreren Sitzungen mit den Leitern der Brustzentren in Rheinland-Pfalz, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, dem Berufsverband der Frauenärzte, der Tumornachsorge, dem Krebsregister sowie externen und internen EDV Experten koordiniert. Inhalte der Treffen waren die Suche nach einem geeigneten EDV - System oder einer Eigenentwicklung zur Realisierung der Anforderungen aller involvierter Parteien. Die rasche Umsetzung einer zentralen Datensammlung war Kernpunkt. In 2005 fanden diverse Treffen einer gegründeten EDV Expertengruppe statt.
Langfristige Zielsetzung des Gesamtprojektes sind die Einbindung der elektronischen Gesundheitskarte und einer elektronische Gesundheitssakte.
Die in 2004 angelaufenen Verhandlungen und Gespräche zur Umsetzung der Anforderungen wurden in 2005 fortgeführt und wurden abgeschlossen. Nach Abwägung der Fähigkeiten der verschieden auf dem Markt verfügbaren Systeme hat sich das ODSEASY–System (Firma: Asthenis®) zur schnellen Realisierung als geeignet erwiesen.
Die Checklisten und Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Senologie und der deutschen Krebsgesellschaft fordern auch die Sicherstellung einer Datenkompatibilität mit anderen europäischen Ländern (Europäischer Vergleich). Das favorisierte EDV - System erfüllt die EUSOMA Kriterien zur Zertifizierung von Brustzentren. Die Datensätze des Systems entsprechen den Dokumentationsgrundlagen zur „Interdisziplinären Leitlinie Mammakarzinom“ der deutschen Krebsgesellschaft (Anlage zu S3 Leitlinien) bezüglich: Stammdaten, Konsultierte Klinikärzte, Ersterhebung, Therapie, Verlauf, Therapieabschluss. Es bestehen Ordnungsmöglichkeiten nach Jahrgängen, Namen, Diagnosen, Therapieformen und Life Status etc. in der jeweiligen Klinikeinheit.
Zielsetzung:
In Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Brustzentrum (WBC) erlaubt die Anwendung der Software ODSEASY ein rasch realisierbares Benchmarking für Rheinland-Pfalz und zusätzlich einen bundesweiten Vergleich. Die bisher erhobenen Daten von Anwendern anderer Software Systeme können nach Rücksprache und Einzelvereinbarung mit dem WBC ebenfalls für eine Auswertung herangezogen werden.
Ergebnis des Projektes wäre somit eine rasche zentrale Auswertung der Daten zur Brustkrebs-behandlung für ganz Rheinland- Pfalz, die zur unmittelbaren Steigerung der flächendeckenden Qualität in Rheinland Pfalz führen soll.
Weiterführende Planung:
Ein Internet basierter enger Datenaustausch mit Krebsregister und Nachsorgedokumentation ist vorgesehen. Der Export in Systeme zur Krebsregistermeldung ist für Hessen und andere Bundesländer bereits realisiert. Die Integration in das Projekt Mammographiescreening Rheinland - Pfalz ist durchaus denkbar. Über eine Internet Plattform eine Anbindung von Schwerpunktpraxen und Radiologischen Einheiten im System vorgesehen. Daneben besteht die Möglichkeit zum elektronischen Datenaustausch bzgl. der DMP Daten (Erst- und Folgedokumentation) mit niedergelassenen Frauenärzten. Erste Ergebnisse für einen Rheinland-Pfalz weiten Benchmarking Bericht werden Ende 2007 erwartet über die Inhalte des Berichtes wird im Kreis der Brustzentren im Herbst 2007 beraten.

Fördersumme des Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:
EDV Ausstattung (Hardware, Dokumentationssystem ODSEASY): Gesamtsumme 250.000€ (fünf zentralen Brustzentren in Rheinland-Pfalz) davon für Brustzentrum Uniklinik Mainz Förderung 50.000€
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Beteiligte Einrichtungen