Die laparoskopische Simulation identifiziert 3 verschiedene Operateur-spezifische Stressreaktionen in einem virtuellen Szenario
Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2007
Kurzfassung
Die minimal-invasive Chirurgie verursacht eine größere mentale Belastung des Chirurgen als die konventionelle Chirurgie und ist somit mit signifikant mehr Stress assoziiert. Ziel war die Analyse, ob individuelle Stressreaktionen des Operateurs mit intraoperativen Veränderungen der manuellen chirurgischen Fertigkeiten und technischen Fehlern des laparoskopischen Chirurgen einhergehen.
Der LapSim-Virtual Reality (VR) Simulator der Firma Surgical Science (Göteborg, Schweden) wurde hierzu in...Die minimal-invasive Chirurgie verursacht eine größere mentale Belastung des Chirurgen als die konventionelle Chirurgie und ist somit mit signifikant mehr Stress assoziiert. Ziel war die Analyse, ob individuelle Stressreaktionen des Operateurs mit intraoperativen Veränderungen der manuellen chirurgischen Fertigkeiten und technischen Fehlern des laparoskopischen Chirurgen einhergehen.
Der LapSim®-Virtual Reality (VR) Simulator der Firma Surgical Science (Göteborg, Schweden) wurde hierzu in einem virtuellen Szenario eingesetzt. Stressmessungen erfolgten bei 18 Chirurgen, die eine virtuelle laparoskopische Cholezystektomie am LapSim®-Simulator in Zusammenhang mit dem Patientensimulator der Firma METI durchführten. Während des Studienablaufs wurden die Chirurgen in definierten Zeitintervallen verschiedenen Stressoren exponiert (S1-S4). Die Aktivität des sympathischen Nervensystems wurde anhand des Hautwiderstandes mit Hilfe eines mobilen Sympathikographen aufgezeichnet.
3 verschiedene Operateur-spezifische Stressreaktionen (SSR) konnten hierbei identifiziert werden: Typ 1 (SSR-1) mit signifikanten Stressreaktionen während der Studie ohne Erholung wies größere Bewegungsausmaße der laparoskopischen Instrumente (Gesamtwegelänge, Gradabweichung) auf, jedoch weniger intraoperative Komplikationen (Blutverlust, Clipverlust, Gewebeschaden) verglichen zu Typ 2 (SSR-2; Erholung nach den Stressreaktionen) und Typ 3 (SSR-3; ohne signifikante Stressreaktionen).
Die mentale Leistung des laparoskopischen Chirurgen vermag durch eine kontinuierliche Aktivität des sympathischen Nervensystems hochgradig optimiert zu werden. Die Frage, welches Ausmaß und welche Qualität von Stress zu ungünstigen Effekten hinsichtlich des intraoperativen Verlaufs führen, bleibt offen.
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