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DÄGFA. Die analgetische Wirksamkeit von Akupunktur im Schmerzmodell - eine randomisierte, verblindete experimentelle Schmerzstudie

Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2011

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Kurzfassung


Mit Hilfe von international anerkannten humanen Schmerzmodellen für überschwellige Schmerzreize (Klein T et al. 2005; Birklein et al. 2008) soll die Wirksamkeit von Akupunktur auf Schmerz, Hyperalgesie und objektiv messbare Nozizeptorerregung an gesunden Probanden untersucht werden.

In Vorarbeiten konnte bereits gezeigt werden, dass Elektro – als auch Körperakupunktur in der Lage sein können, Schmerzschwellen (für Druckschmerz, Hitzeschmerz und elektrisch induzierten Schmerz) bei Gesunden nach...
Mit Hilfe von international anerkannten humanen Schmerzmodellen für überschwellige Schmerzreize (Klein T et al. 2005; Birklein et al. 2008) soll die Wirksamkeit von Akupunktur auf Schmerz, Hyperalgesie und objektiv messbare Nozizeptorerregung an gesunden Probanden untersucht werden.

In Vorarbeiten konnte bereits gezeigt werden, dass Elektro – als auch Körperakupunktur in der Lage sein können, Schmerzschwellen (für Druckschmerz, Hitzeschmerz und elektrisch induzierten Schmerz) bei Gesunden nach oben zu verschieben (Barlas P et al. 2006, Leung A et al. 2008, Jöhren P. et al. 2001). Allerdings lassen die Untersuchung von Schmerzschwellen keine Aussage über die zu erwartenden analgetischen Effekte zu und die Wirksamkeit von Elektroakupunktur kann durchaus über die Wirkung der Stromstimulation (analog TENS) selbst erklärt werden.

Wir werden deshalb in dem vorliegenden Projekt nur Nadelakupunktur in Kombination mit Schmerzmodellen verwenden, die als Surrogat für humanen Schmerz anerkannt sind. Es werden deutlich schmerzhafte Kälteschmerzen und Schmerzen durch intrakutane Injektion von Capsaicin induziert. Die Mechanismen der Schmerz – und Hyperalgesieentstehung bei diesen Modellen ist größtenteils aufgeklärt (Schmerzfaserrekrutierung, Induktion zentraler Sensibilisierung (Capsaicin); DNIC, Endorphinfreisetzung (Kälteschmerztoleranz)), so dass Rückschlüsse auf die Wirkmechanismen der Körperakupunktur bei positivem Outcome der Studie möglich sind.

In unserer Studie soll die Wirksamkeit der Akupunktur im Vergleich zur Placebo-Akupunktur in den oben genannten Schmerzmodellen untersucht werden. Unter Akupunktur bzw. unter „Placebo-Akupunktur“ werden dann Schmerzratings bei beiden Schmerzmodellen (primärer Zielpunkt) sowie andere objektivierbare Parameter der Nozizeption (mechanische Hyperalgesie, Flare; sekundäre Zielpunkte) verglichen.

Es wird eine Placebo-Akupunktur mit Streitberger Nadeln durchgeführt werden, um möglichst objektiv den Akupunktureffekt zu erarbeiten. Anhand vorangegangener Studien zur Wirksamkeit von Akupunktur (siehe oben) und von Analgetika erwarten wir eine Schmerzreduktion von ca. 30% über Plazebo. Dieser Wert ist in die Fallzahlberechnung zum Erreichen des primären Zielpunktes eingegangen. Die Schmerzmodelle sind extrem gut reproduzierbar, so dass eine konservative Schätzung ausreicht (Geber et al. 2007).

Sollte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der „Verum-Akupunktur“ und der „Placebo-Akupunktur“ zeigen, so wäre ein analgetischer Effekt der Akupunktur gezeigt und ein reiner Placebo-Effekt anhand etablierter Schmerzmodelle widerlegt. Der Vergleich des analgetischen Effektes der Akupunktur mit früheren Studien, die die pharmakologische Beeinflussbarkeit dieser Schmerzmodelle belegen (Grach et al 2004; Park et al. 1995) ermöglicht eine Aussage über die Effektstärke der Akupunktur. Die Möglichkeit, die Mechanismen der Akupunkturanalgesie näher einzugrenzen, wird zudem sinnvolle weitere Studien zur Klärung der Wirkmechanismen der Akupunktur planbar werden lassen.
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