Ultraschall-basierte Untersuchungen zum differentiellen zerebrovaskulären Risiko im Rahmen der Gutenberg-Herz-Studie
Laufzeit: 01.01.2004 - 31.12.2014
Kurzfassung
Die Prevent-It Gutenberg Herz-Studie hat als primäres Studienziel die Entwicklung eines neuen kardiovaskulären Risikorechners formuliert, der zusätzlich zu den bekannten klassischen Risikofaktoren, psychosoziale Faktoren, Faktoren von Umwelt- und Lebensstil, die subklinische arteriosklerotische Erkrankung, Proteinmuster und die genetische Variabilität berücksichtigt. In die Gutenberg Herz-Studie werden deutschsprachige BewohnerInnen des Landkreises Mainz-Bingen und der Stadt Mainz im Alter...Die Prevent-It Gutenberg Herz-Studie hat als primäres Studienziel die Entwicklung eines neuen kardiovaskulären Risikorechners formuliert, der zusätzlich zu den bekannten klassischen Risikofaktoren, psychosoziale Faktoren, Faktoren von Umwelt- und Lebensstil, die subklinische arteriosklerotische Erkrankung, Proteinmuster und die genetische Variabilität berücksichtigt. In die Gutenberg Herz-Studie werden deutschsprachige BewohnerInnen des Landkreises Mainz-Bingen und der Stadt Mainz im Alter von 35-74 Jahren eingeschlossen. Der erwartete Einschluss beträgt 16.115 Personen. Neben multiplen kardiovaskulären Funktionsuntersuchungen gehört auch die Etablierung einer Biodatenbank und Studiendatenbank bezüglich multipler über Fragebögen erfasster Daten zu den Inhalten der Studie.
Ergänzend sollen in dem vorliegenden primär neurologisch ausgerichteten Subprojekt Risikofaktoren für die Ausbildung und den Progress von atherosklerotischen Veränderungen der hirnversorgenden Gefäße identifiziert werden. Hierbei ist von besonderer Relevanz, solche Risikofaktoren zu bestimmen, die eine differenzierte Abgrenzung des zerebro- im Vergleich zum kardiovaskulären Risiko ermöglichen, um eine entsprechend differenziertere primärprophylaktische Therapie zu ermöglichen. Zur Bestimmung des Ausmaß einer vorliegenden subklinischen Atherosklerose wird im Rahmen der Prevent It-Studie als allgemeiner Marker die Intima-Media Dicke der A. carotis communis erfasst. Darüber hinaus wird in diesem Ergänzungsprojekt die Plaquemanifestation und -progression sowie die Stenoseentstehung an den hirnversorgenden Gefäße duplexsonographisch bei Einschluss unter nach 4.5 Jahren analysiert. Diese Befunde werden mit verschiedenen klassischen, aber auch im Rahmen der Studie erhobenen neuen Umwelt- und psychosozialen sowie genetischen und proteomischen Faktoren in Beziehung gesetzt und im Vergleich zu den Untersuchungen der peripheren Gefäße (Endothelfunktion, Verschlussdruckmessung) und der kardialen Situation (Elektrokardiographie, Echokardiographie) betrachtet, um deren Bedeutung für das zerebro- bzw. kardiovaskuläre Gefäßrisiko und deren Dynamik zu untersuchen. Über die der Plaqueprogression und Stenoseentstehung auf genetischer Ebene zugrunde liegenden Prozesse und die Bedeutung verschiedener Umweltfaktoren ist bisher wenig bekannt. Das Ausmaß der Makroangiopathie der hirnversorgenden Gefäße ist allerdings direkt mit dem Auftreten zerebral-ischämischer Ereignisse korreliert.
Daneben wird im Rahmen einer Kooperation mit der II. Medizinischen Klinik der in der Prevent-It Studie definierte sekundäre Endpunkt „Zerebrale Ischämien“ untersucht. Hierzu gehört im Falle eines entsprechenden Outcome-Events eine standardisierte Diagnostik zur möglichst genauen ätiologischen Einordnung der zerebralen Ischämie, um eine entsprechend valide Zuordnung zu den verschiedenen klassischen und neu zu definierenden Risikofaktoren zu ermöglichen. Dies soll ebenso zu einer weiteren Differenzierung des kardiovaskulären und zerebrovaskulären Risikos beitragen.
Das interdiszipinäre Gesamtprojekt erfolgt in Kooperation mit der II. Medizinischen Klinik, dem Institut für medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), dem Institut für Klinische Chemie und Labormedizin sowie dem Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin und Augenklinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
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