Rassistische Diskriminierung im Kontext psychischer Gesundheitsversorgung (RaDiGe)
Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2026
Kurzfassung
Erfahrungen rassistischer Diskriminierung von Black Indigenous People of Color (BIPoC) im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit und Gesundheitsversorgung sind drängende gesellschaftliche Herausforderungen, die in Deutschland bisher kaum wissenschaftlich untersucht wurden. Das interdisziplinäre Projekt RaDiGe verfolgt das Ziel mittels eines Mixed Methods Ansatzes diese Forschungslücke ganzheitlich zu betrachten. Es umfasst drei inhaltliche Arbeitspakete, die in Zusammenarbeit mit der...Erfahrungen rassistischer Diskriminierung von Black Indigenous People of Color (BIPoC) im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit und Gesundheitsversorgung sind drängende gesellschaftliche Herausforderungen, die in Deutschland bisher kaum wissenschaftlich untersucht wurden. Das interdisziplinäre Projekt RaDiGe verfolgt das Ziel mittels eines Mixed Methods Ansatzes diese Forschungslücke ganzheitlich zu betrachten. Es umfasst drei inhaltliche Arbeitspakete, die in Zusammenarbeit mit der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz umgesetzt werden. Im Rahmen einer Bedarfsanalyse wird eine repräsentative Stichprobe zum Zusammenhang von Rassismuserfahrungen und psychischer Gesundheit erhoben. Es kommen unter anderem Fragen zu rassistischer Diskriminierung und validierte Fragebogen zu psychischen Belastungen und Erkrankungen zum Einsatz. Weitere intersektionale Dimensionen werden analysiert, um Interaktionseffekte sowie Schutz- und Risikofaktoren identifizieren zu können. Das Arbeitspaket Zugangswege vertieft die Ergebnisse der Bedarfsanalyse und testet die Zugänge, Zugangsgeschwindigkeit und Zugangsbarrieren von BIPoC zu psychotherapeutischer Versorgung in Deutschland. Weiterhin werden Behandlungserfahrungen analysiert und es wird erforscht, wie BIPoC Rassismuserfahrungen in der psychotherapeutischen Behandlung erleben und adressieren, wie alltägliche Rassismuserfahrungen in der Behandlung aufgenommen und bearbeitet werden und welche Rolle sie in der therapeutischen Beziehung einnehmen. In enger Kooperation mit Organisationen, die BIPoC vertreten und das Projekt mit anti-rassistischer Beratung unterstützen, werden die skizzierten Forschungsmethoden genutzt, um evidenzbasierte Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Verbund- und Kooperationspartner: Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH), Fachbereich Sozialwesen, Prof. Dr. Soren Kliem; Johannes Gutenberg-Universitat Mainz (JGU), Obama Institute for Transnational American Studies, Department of English and Linguistics, Prof. Dr. Mita Banerjee
Praxispartner: Beirat fur Migration und Integration der Landeshauptstadt Mainz/Institut zur
Forderung von Bildung und Integration (INBI); Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
e.V. (ISD); Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V.
(IDA); Bundesfachnetz Rassismus und Gesundheit (BRG)» weiterlesen» einklappen