Psychometrie emotionaler Konnotationen
Laufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2006
Kurzfassung
Das Semantische Differential (SD) ist eine Methode, welche affektive (verhaltensleitende) Konnotationen von Worten zu erfassen erlaubt (vgl. Schäfer 1983). Es besteht aus Adjektivpaaren gegensätzlicher Bedeutung. In vielen Untersuchungen mit einem solchen Eindrucksdifferential wurden drei es konstituierende Dimensionen gefunden: Evaluation, Potenz und Aktivität (EPA).Nachdem wir uns zuvor mit der emotionalen Bedeutung krankheitsbezeichnender Termini (Krebs etc.) befasst hatten, ist es derzeit...Das Semantische Differential (SD) ist eine Methode, welche affektive (verhaltensleitende) Konnotationen von Worten zu erfassen erlaubt (vgl. Schäfer 1983). Es besteht aus Adjektivpaaren gegensätzlicher Bedeutung. In vielen Untersuchungen mit einem solchen Eindrucksdifferential wurden drei es konstituierende Dimensionen gefunden: Evaluation, Potenz und Aktivität (EPA).Nachdem wir uns zuvor mit der emotionalen Bedeutung krankheitsbezeichnender Termini (Krebs etc.) befasst hatten, ist es derzeit unser Ziel, die emotive Nebenbedeutung der Begriffe „Chemotherapie“ und „Strahlentherapie“ zu ermitteln.
Unzulänglichkeiten des bisher eingesetzten Verfahrens (ein SD modifiziert nach Potthoff 1980) veranlassten uns, ein neues Instrument zu konstruieren. Es enthält 22 Adjektivpaare, deren dimensionsanalytische Auswertung zu drei Faktoren führten (53,8 % aufgeklärte Gesamtvarianz): I. „Zuversichtlichkeit/Resignation“, II. „Entlastung/Bedrohung“ und III. „Behutsamkeit/Rohheit“. Anders als hypostasiert konnten wir eine EPA-Struktur unseres Instrumentes nicht nachweisen. Im SS 04 erhielten N = 125 Studierende der Medizin das Semantische Differential mit dem Begriff „Chemotherapie“ und N = 125 mit dem Terminus „Strahlentherapie“ zum Bearbeiten vorgelegt. Nunmehr wurde es eingesetzt, um emotionale Konnotationen von Begriffen, die ärztlicherseits im Zusammenhang mit der Prognosemitteilung verwendet werden, zu untersuchen. Es soll etwa die Frage geklärt werden, ob die Worte „Hoffnung“ und „Zuversicht“ je andere emotionale Reaktionen hervorrufen, also auch verschiedenen Genesungsprognosen für Patienten repräsentieren.
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