Wirksamkeit psychodynamischer Kurzzeitpsychotherapie depressiver Erkrankungen bei Brustkrebspatientinnen
Laufzeit: 01.01.2007 - 31.12.2012
Kurzfassung
Depressive Störungen stellen die häufigste psychische Komorbidität von Krebserkrankungen dar. Unbehandelt führen depressive Leiden (bei 10-50% der Patienten) zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität, zu ungünstigem Krankheitsverhalten und verschlechterten Krankheitsverläufen. Bisher fehlen kontrollierte Studien zur psychotherapeutischen Behandlung depressiver Begleiterkrankungen bei Krebspatienten. Die beantragte Studie soll die Wirksamkeit der in der Depressionsbehandlung bewährten,...Depressive Störungen stellen die häufigste psychische Komorbidität von Krebserkrankungen dar. Unbehandelt führen depressive Leiden (bei 10-50% der Patienten) zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität, zu ungünstigem Krankheitsverhalten und verschlechterten Krankheitsverläufen. Bisher fehlen kontrollierte Studien zur psychotherapeutischen Behandlung depressiver Begleiterkrankungen bei Krebspatienten. Die beantragte Studie soll die Wirksamkeit der in der Depressionsbehandlung bewährten, manualisierten „supportiv-expressiven psychodynamischen Kurzzeittherapie“ bei Brustkrebspatientinnen mit komorbider Depression im Hinblick auf die depressive Symptomatik und die Lebensqualität untersuchen, besondere Beachtung findet dabei der Einfluss der Persönlichkeit auf den Therapieverlauf. Damit soll ein Beitrag zur Evidenzbasierung psychoonkologischer Interventionen geleistet werden.
Das Forschungsvorhaben ist eine kontrollierte, randomisierte prospektive Interventionsstudie. Eingeschlossen werden deutschsprachige Patientinnen, die im Screening eine erhöhte Depressivität aufweisen (HADS ≥ 10) und unter einer gesicherten Brustkrebserkrankung leiden, welche kurativ behandelt wird. Insgesamt 180 Patientinnen der Studienzentren Mainz und Leipzig werden zufällig den Gruppen „Psychotherapie“ oder „treatment as usual“ zugeordnet. Die „Psychotherapiegruppe“ erhält eine – für Krebspatienten adaptierte – manualisierte psychodynamische Kurzzeittherapie nach Luborsky (Luborsky 2000, Beutel & Schwarz, 2006) mit bis zu 20 Sitzungen über einen Zeitraum von maximal 6 Monaten. Die Befolgung und Qualität der Durchführung dieses Manuals wird (anhand von Aufzeichnungen der Sitzungen) mittels reliabler und valider Adhärenz- und Kompetenzskalen gesichert. „Treatment as usual“ erfolgt durch die weiterbehandelnden niedergelassenen Ärzte, die das Ergebnis der Diagnostik und eine Information zum aktuellen Kenntnisstand zur medikamentösen Depressionsbehandlung bei Krebskranken erhalten. Die Wirksamkeit der therapeutischen Intervention wird durch Patientinnen- und Fremdeinschätzungen zu Depression und Lebensqualität jeweilig zu Behandlungsbeginn, -ende und 6-Monatskatamnese gemessen. Zusätzlich wird nach Beendigung der Therapie die Einschätzung der Therapeuten hinsichtlich erfolgreicher Konfliktbearbeitung einbezogen.
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