Zerebrale Aktivierung durch linguistische Bedrohung bei Panikpatienten - vor und nach stationärer Psychotherapie
Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2009
Kurzfassung
Bei Patienten mit Panikstörung liegt eine erhöhte Vigilanz für bedrohliche Reize vor, die sich u.a. in verlängerten Reaktionszeiten bei der Ausübung kognitiver Aufgaben anhand von negativem/bedrohlichem Material zeigt. Dies deutet auf Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeits- und Affektkontrolle hin (Lundh et al. 1999; Williams et al. 1996), welche bei Angststörungen eine wichtige Rolle für die Regulation von Angst und Erregung spielen. Grundlage für diese selbstregulativen Fähigkeiten bilden...Bei Patienten mit Panikstörung liegt eine erhöhte Vigilanz für bedrohliche Reize vor, die sich u.a. in verlängerten Reaktionszeiten bei der Ausübung kognitiver Aufgaben anhand von negativem/bedrohlichem Material zeigt. Dies deutet auf Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeits- und Affektkontrolle hin (Lundh et al. 1999; Williams et al. 1996), welche bei Angststörungen eine wichtige Rolle für die Regulation von Angst und Erregung spielen. Grundlage für diese selbstregulativen Fähigkeiten bilden die exekutiven Funktionen u.a. die Inhibition dominanter Verhaltenstendenzen. Diese kann experimentell über Go/Nogo-Aufgaben überprüft werden. Hierbei wird zunächst eine Verhaltenstendenz aufgebaut (Go), welche in der Nogo-Bedingung unterdrückt bzw. gehemmt werden muss.Anhand eines emotionalen Go-Nogo Paradigmas untersuchen wir, ob bei Patienten mit Panikstörung eine Veränderung der Hirnaktivierung bezüglich der Verarbeitung emotionalen Materials und der Verhaltenssteuerung, sowie eine Beeinträchtigung der Leistung in der Verhaltenshemmung vorliegt, und zwar unter verschiedenen emotionalen Bedingungen (positiv, negativ/bedrohlich). Des weiteren soll festgestellt werden, ob diese Veränderungen nach einer stationären Psychotherapie zurückgehen und ob der Therapieerfolg hiermit in Zusammenhang steht. Auch sind wir daran interessiert herauszufinden, ob der Therapieerfolg mit neurobiologischen Merkmalen der Patienten vor der Therapie in Zusammenhang steht. Untersucht werden je 12 Patienten mit der Diagnose Panikstörung, die eine vierwöchige stationäre Psychotherapie (Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Gießen) erhalten, und nach Alter, Geschlecht und Bildung gematchte Kontrollpersonen (ohne psychische Störungen nach SKID-Screening). Die Untersuchung erfolgt an je zwei Zeitpunkten: für Patienten zu Beginn und am Ende der Therapie, und für Kontrollpersonen entsprechend in einem vierwöchigen Abstand.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Bender Institute of Neuroimaging (Bion), Klinische und Physiologische Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (Dr. R. Stark) und dem Functional Neuroimaging Laboratory, Payne Whitney Clinic of Psychiatry, Cornell University, New York, NY (Profs. D.A. Silbersweig, E. Stern, H. Pan) durchgeführt.
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