Bedeutung von GPI-Anker negativen regulatorischen T-Zellen für die Entstehung und den Verlauf von Graft versus Host Disease nach allogener Stammzelltransplantation
Laufzeit: 01.01.2012 - 31.12.2015
Kurzfassung
Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) ist ein kuratives Behandlungsverfahren für maligne hämatologische Erkrankungen wie z.B. Leukämien. Eine wesentliche Komplikation dieser Therapie ist die Transplantat-gegen-Wirt Erkrankung („graft-versus-host disease“, GVHD). Der monoklonale Antikörper Alemtuzumab wird erfolgreich zur in vivo T-Zell-Depletion im Rahmen der Blutstammzelltransplantation verwendet, um GVHD zu verhindern. Alemtuzumab richtet sich gegen das...Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) ist ein kuratives Behandlungsverfahren für maligne hämatologische Erkrankungen wie z.B. Leukämien. Eine wesentliche Komplikation dieser Therapie ist die Transplantat-gegen-Wirt Erkrankung („graft-versus-host disease“, GVHD). Der monoklonale Antikörper Alemtuzumab wird erfolgreich zur in vivo T-Zell-Depletion im Rahmen der Blutstammzelltransplantation verwendet, um GVHD zu verhindern. Alemtuzumab richtet sich gegen das Oberflächenmolekül CD52, das auf Lymphozyten, Monozyten und NK-Zellen exprimiert wird und über Glykosyl-Phosphatidyl-(GPI)-Anker an der Zellmembran fixiert ist. In unserem Transplantationsprogramm wurden in den vergangenen 8 Jahren im Rahmen der HSZT mehr als 150 Patienten mit Alemtuzumab behandelt. Wir wiesen nach, dass nach Alemtuzumab-vermittelter T-Zell-Depletion GPI-Anker negative T-Zellen bei unseren Patienten rekonstituieren.
Trotz der T-Zell-Depletion kam es bei mehr als 50% unserer Patienten zu einer akuten GVHD. Für die Verhinderung einer akuten GVHD spielen regulatorische T-Zellen (Treg) eine zentrale Rolle. In unserem Patientenkollektiv konnten wir keinen Zusammenhang zwischen der absoluten Zahl der Treg im peripheren Blut und dem Auftreten einer GVHD finden. Wir stellten uns daher die Frage, ob funktionell alterierte Treg an der Entstehung der akuten GVHD beteiligt sein könnten. Der Anteil GPI-Anker negativer Treg war bei Patienten mit akuter GVHD signifikant erhöht gegenüber dem bei Patienten ohne GVHD (81,3% vs. 17,4%).
Basierend auf diesen ersten Daten stellen wir die Hypothese auf, dass GPI-Anker negativen Treg die supprimierende Fähigkeit fehlt, und diese somit nicht ausreichend zur Kontrolle der akuten GVHD beitragen können. Im beantragten Projekt möchten wir den Zusammenhang zwischen GVHD und dem Auftreten GPI-Anker negativer Treg an einer größeren Anzahl von Patienten untersuchen. Hierzu werden Treg von Patienten mit aktiver akuter GVHD und Patienten ohne Zeichen einer GVHD bzw. mit chronischer GVHD vergleichend phänotypisch analysiert. Durch Verlaufsuntersuchungen von Patienten nach HSZT soll festgestellt werden, ob sich eine GVHD vorhersagen lässt, um ggf. frühzeitig therapeutisch bzw. präemptiv eingreifen zu können.
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