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AIH

Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2007

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Kurzfassung


Die Pathomechanismen autoimmuner Lebererkrankungen, insbesondere der Autoimmunen Hepatitis (AIH) sind trotz Fortschritte in der Therapie weitgehend ungeklärt. Insbesondere genetische Grundlagen, familiäre Häufung aber auch mögliche Vererbung dieser Erkrankung sind bisher nur unzureichend untersucht. Eine genetische Beteiligung an der Pathogenese der Erkrankung erscheint jedoch aufgrund eines deutlichen Ungleichgewichts in der geschlechtsspezifischen Erkrankungshäufigkeit wahrscheinlich. So...Die Pathomechanismen autoimmuner Lebererkrankungen, insbesondere der Autoimmunen Hepatitis (AIH) sind trotz Fortschritte in der Therapie weitgehend ungeklärt. Insbesondere genetische Grundlagen, familiäre Häufung aber auch mögliche Vererbung dieser Erkrankung sind bisher nur unzureichend untersucht. Eine genetische Beteiligung an der Pathogenese der Erkrankung erscheint jedoch aufgrund eines deutlichen Ungleichgewichts in der geschlechtsspezifischen Erkrankungshäufigkeit wahrscheinlich. So findet sich die Erkrankung vornehmlich bei Frauen. Darüber hinaus wurden bisher zwar keine wesentlichen Häufungen von AIH in Familien betroffener Patienten berichtet, jedoch findet sich ein generell vermehrtes Auftreten autoimmuner Erkrankungen in diesen Familien, so dass eine Vererbung einer allgemeinen autoimmunologischen Suszeptibilität in diesen Familien angenommen werden muss.
Die I. Medizinische Klinik betreut seit Jahrzehnten eines der größten Kollektive von Patienten mit Autoimmuner Hepatitis. Dieses Kollektiv wurde im Rahmen der Forschungsföderung durch MAIFOR zunächst in einer Datenbank vollständig erfasst und somit elektronisch auswertbar gemacht. Im Rahmen dieser Erfassung wurden sowohl klinische, histologische, endoskopische und Laborbefunde aber auch Medikation und deren Verlauf dokumentiert
Unsere Datenbank mit 278 AIH- sowie AIH-PBC- und AIH-PSC-Overlap-Patienten wurde bezüglich der Prävalenz von Begleitautoimmunopathien ausgewertet. Aus dem Gesamtkollektiv wiesen insgesamt 86 Personen (31%) begleitende Autoimmunopathien auf. Bei weitem am häufigsten fand sich eine Assoziation mit autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen. Eine Hashimoto- Thyreoiditis trat bei 21 ausschließlich weiblichen Patienten (7,6%) auf, ein M. Basedow bei einer Frau (0,4%) und weitere unspezifizierte autoimmune Schilddrüsenerkrankungen bei insgesamt 9 (3,2%) Patienten. Insgesamt konnten wir somit zeigen, dass die Autoimmune Hepatitis häufig mit weiteren autoimmunen Erkrankungen vergesellschaftet ist, insbesondere mit autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen. Aus diesem Grund sollte bei Patienten mit Autoimmuner Hepatitis stets auch die Schilddrüse untersucht werden. Ein entsprechendes Manuskript ist derzeit in Revision (Am J Gastroenterol).
Das Hepatozelluläre Karzinoms (HCC) entsteht in der Regel auf dem Boden einer Leberzirrhose. Im Vergleich mit chronischen Virushepatitiden fällt jedoch auf, dass bei Patienten, deren Zirrhose auf eine Autoimmune Hepatitis (AIH) zurückzuführen ist, die Inzidienz von HCCs niedriger ist. Aus diesem Grund haben wir unser Kollektiv auf die Entstehung von HCCs untersucht. Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose der Autoimmunen Hepatitis hatten 32 Patienten eine Leberzirrhose, im Verlauf litten insgesamt 89 Patienten unter einer solchen. Insgesamt betrachteten wir 431 Zirrhosejahre hinsichtlich der Entwicklung von HCCs, durchschnittlich 5,1 Zirrhosejahre pro Patient. 27 Patienten hatten eine Verlaufszeit mit Zirrhose von mehr als 5 Jahren. Im gesamten Zeitraum registrierten wir insgesamt die Entstehung von lediglich 3 HCCs bei diesen Patienten, wovon uns 2 Patienten nach bereits gestellter Diagnose des HCC zugewiesen worden waren. Keiner der Patienten mit HCC wies eine chronische HBV oder HCV Co-Infektion auf. Werden die beiden uns nach Diagnose zugewiesenen HCCs nicht berücksichtigt, da Sie nicht in dem von uns verlaufsbeobachteten Kollektiv entstanden sind, entspricht das verbleibende, beobachtete HCC einer Inzidenz von 0,2% pro Zirrhosejahr.
Wir schlussfolgern, dass HCCs bei Patienten mit Leberzirrhose auf dem Boden einer AIH unabhängig von einer Virushepatitis Co-Infektion entstehen können. Ferner schließen wir, dass die Inzidenz pro Zirrhosejahr bei Patienten mit einer Zirrhose bei AIH signifikant niedriger ist, als bei Patienten mit Zirrhose auf dem Boden einer chronischen Virushepatitis. Ein entsprechendes Manuskript ist zur Publikation angenommen (World J Gastroenterol).

Schließlich wurde für die Autoimmune Hepatitis wiederholt eine Assoziation mit bestimmten HLA Typen beschrieben. Wir haben daher unser Kollektiv auf die vorliegenden HLA Typen untersucht. Am häufigsten fanden sich A2 (68 Patienten, 48%), B8 (63 Patienten, 44%), C7 (90 Patienten, 63%), DR3 (49 Patienten, 38%), DR4 (49 Patienten, 38%) and DQ2 (42 Patienten, 30%). Im Vergelich zu einem Italienischen und einem Nord Amerikanischen Kollektiv fanden sich in unserem Kollektiv somit weniger Patienten mit einem DQ2 Subtyp. Im weiteren war auch der B8-DR3-DQ2 subtyp weniger prominent. Die Prävalenzen von B8, DR3, DR4, DR7, DR11 und DR13 waren jedoch vergleichbar. Ein entsprechendes Manuskript wurde publiziert (World J Gastroenterol).





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