Rolle des GABAA-Rezeptors bei der Toleranz-Induktion
Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2006
Kurzfassung
Ein kurzer Zusammenbruch des zerebralen Energiestoffwechsels - beispielsweise aufgrund eines Herz-Kreislaufstillstands mit anschließender Reanimation - schädigt nicht alle Nervenzellen gleichermaßen, sondern führt zu einem selektiven Ganglienzellverlust in spezifischen Hirnregionen. Im standardisierten tierexperimentellen Modell am Mongolischen Gerbil erweisen sich hierbei die Neurone des hippokampalen CA1 Sektors als besonders vulnerabel. Der Untergang dieser Nervenzellen kann verhindert...Ein kurzer Zusammenbruch des zerebralen Energiestoffwechsels - beispielsweise aufgrund eines Herz-Kreislaufstillstands mit anschließender Reanimation - schädigt nicht alle Nervenzellen gleichermaßen, sondern führt zu einem selektiven Ganglienzellverlust in spezifischen Hirnregionen. Im standardisierten tierexperimentellen Modell am Mongolischen Gerbil erweisen sich hierbei die Neurone des hippokampalen CA1 Sektors als besonders vulnerabel. Der Untergang dieser Nervenzellen kann verhindert werden, wenn sie zuvor einer kurzen, per se unschädlichen Ischämie oder einer anderen subletalen Noxe ausgesetzt werden („Präkonditionieren“). Die molekulare Basis beider Phänomene ist bisher nur in Ansätzen verstanden. Wir konnten zeigen, dass sowohl nach präkonditionierender Ischämie wie auch nach Ischämie mit vorausgegangener Präkonditionierung, also in Situationen, in denen die CA1 Neurone relativ Ischämie-resistent sind, die Bindungsdichte inhibitorischer GABAA-Rezeptoren zunimmt. Offensichtlich ist der neuroprotektive Effekt mit einer Verschiebung des hippokampalen Gleichgewichts von der Exzitation hin zur Inhibition assoziiert. In der geplanten Studie soll deshalb die Rolle des GABAergen Systems bei der Präkonditionierung weiter untersucht werden. Die detaillierte Analyse der postischämischen Regulation membranständiger vs. internalisierter GABAA-Rezeptoren, seiner „Ankerproteine“ und spezifischer Untereinheiten soll hierzu weiter Auskunft geben. Aufgrund der hohen Inzidenz zerebraler Ischämien sind die geplanten Untersuchungen nicht nur von grundlagenwissenschaftlichem Interesse, sonder auch von hoher klinischer Relevanz.» weiterlesen» einklappen