Ermittlung der Schmerzempfindlichkeit diverser Körperbereiche des Menschen bei mechanischer Exposition in der Mensch-Maschine-Schnittstelle
Laufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2011
Kurzfassung
Um Unfällen vorzubeugen, wurden in der Vergangenheit beim Einsatz von Robotern die Bereiche von Mensch und Maschine räumlich voneinander getrennt. Auch aus wirtschaftlichen Gründen wurde diese strikte Bereichstrennung in manchen Industrieunternehmen aufgegeben. Trotz technischer Schutzmaßnahmen kann eine Kollision zwischen Roboter und Person nicht sicher ausgeschlossen werden. Folge einer Kollision können Schmerzen und/oder Verletzungen sein. Es stellt sich somit die Frage, welche...
Um Unfällen vorzubeugen, wurden in der Vergangenheit beim Einsatz von Robotern die Bereiche von Mensch und Maschine räumlich voneinander getrennt. Auch aus wirtschaftlichen Gründen wurde diese strikte Bereichstrennung in manchen Industrieunternehmen aufgegeben. Trotz technischer Schutzmaßnahmen kann eine Kollision zwischen Roboter und Person nicht sicher ausgeschlossen werden. Folge einer Kollision können Schmerzen und/oder Verletzungen sein. Es stellt sich somit die Frage, welche mechanischen Einwirkungen auf die Person noch tolerabel sind. Um dies bewerten zu können, führte das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin im Auftrag des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ein Forschungsprojekt (Literaturstudie) durch. Ein Ziel war die Erstellung einer systematischen Schmerzschwellenverteilung des menschlichen Körpers. Durch eine systematische Literaturrecherche wurden die Druckschmerzschwellen an verschiedenen Körperpartien unter Berücksichtigung verschiedener Einflussgrößen und Methoden ermittelt. Dabei zeigte sich, dass die Schmerzschwellen nicht nur von der betreffenden Körperpartie, sondern auch entscheidend von der angewendeten Methodik abhängen (z.B. Größe des Reizgebers, Druckanstieg). Wichtig für die Prävention ist die Frage, ob und ggf. wie die Druckschmerzschwellen mit dem Verletzungsrisiko zusammenhängen. Hierzu gibt es bisher keine hinreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse. Aufgrund ihrer anatomischen Lage und Beschaffenheit sind bei Kollisionen bestimmte Strukturen wie Auge und Kehlkopf besonders gefährdet. Die Folgen von Kollisionen können unterschiedlichen Erkrankungen, wie z.B. einer Gerinnungsstörung, erheblich gravierender als bei gesunden Personen sein. Solche Gesundheitsstörungen sind in der arbeitsmedizinischen Vorsorge zu berücksichtigen.
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