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Management der inkompletten Regionalanästhesie - eine deutschlandweite Analyse

Laufzeit: 01.01.2003 - 31.12.2007

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Kurzfassung


Die Regionalanästhesie (RA) bietet gut belegte Vorteile bei einem gewissen Risikospektrum. Dazu gehört auch die klinische Herausforderung einer inkompletten neuroaxialen Blockade, da in Abhängigkeit der in dieser Situation ergriffenen Massnahmen gewisse Gefährdungen für die Patienten entstehen können. Bislang existierten jedoch keinerlei Daten, die Rückschluss auf das Verhalten deutscher Anästshesisten in dieser Situation erlaubt hätten. Ziel dieses Projektes war deshalb eine deutschlandweite...Die Regionalanästhesie (RA) bietet gut belegte Vorteile bei einem gewissen Risikospektrum. Dazu gehört auch die klinische Herausforderung einer inkompletten neuroaxialen Blockade, da in Abhängigkeit der in dieser Situation ergriffenen Massnahmen gewisse Gefährdungen für die Patienten entstehen können. Bislang existierten jedoch keinerlei Daten, die Rückschluss auf das Verhalten deutscher Anästshesisten in dieser Situation erlaubt hätten. Ziel dieses Projektes war deshalb eine deutschlandweite Analyse der Massnahmen, die deutsche Anästhesisten in dieser Situation ergreifen.
Wir versendeten einen von uns entwickelten Fragebogen an sämtliche Anästhesieeinrichtungen in Deutschland (n = 1381). Die Fragen bezogen sich auf alle Massnahmen, die dazu dienten, eine inkomplette neuroaxiale Blockade zu beherrschen. Dabei unterschieden wir zwischen einem prä- und einem perioperativen Setting und zwischen Massnahmen, die darauf abzielten Schmerz oder Missempfindungen ausserhalb des chirurgischen Zielgebiets zu beeinflussen. Falls systemisch/intravenös supplementiert wurde, analysierten wir Substanzen und deren Einfluss auf die weitere Intensität der Patientenüberwachung.
667 Fragebögen wurden anonym zurückgesendet, was einer Rücklaufquote von 48,3% entsprach. Erwies sich die RA bereits vor Operationsbeginn als inkomplett wiederholten 56,8 % der Anästhesisten eine periphere Blockade, 48,5% wiederholten eine Epiduralanästhesie und 60,4% eine Spinalanästhesie. 56,9% der Anästhesisten bevorzugten einen frühen Verfahrenswechsel auf eine Allgemeinanästhesie. Erwies sich die RA erst während des Eingriffs als unzureichend, tendierten 49,5% zu einem frühen Verfahrenswechsel, aber 13,9% versuchten dies durch intensive systemische Supplementierung zu vermeiden. Benzodiazepine und Opioide waren die hierzu gebräuchlichsten Substanzen. Schmerz oder Missempfindungen ausserhalb des Op-Gebiets wurde mehrheitlich (67,7%) durch intravenöse Supplementierung begegnet und nur 10,6% waren zu einem Verfahrenswechsel gewillt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, das deutsche Anästhesisten der klinischen Herausforderung einer inkompletten neuroaxialen Blockade durch ein breitgefächertes Spektrum von Massnahmen begegnen. Einige dieser Massnahmen implizieren jedoch gewisse Risiken (z.B. Lokalanästhestikaüberdosierung, Atemdepression bei unkritischer systemischer Supplementierung), die die Vorteile einer Regionalanästhesie möglicherweise konterkarieren. Deshalb sollten für diese Situation standardisierte Handlungsanweisungen entwickelt und vermittelt werden.
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