Der Einfluss von Dopamin auf die Epileptogenese und Neuroprotektion bei Epilepsie
Laufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2011
Kurzfassung
In klinischen Studien konnte mithilfe der Positronen‐Emissions‐Tomographie (PET) Veränderungen des Dopaminstoffwechsels sowohl bei fokalen als auch bei generalisierten Epilepsien nachgewiesen werden. Tierexperimentelle Daten deuten auf eine neuroprotektive, über D2‐Rezeptoren vermittelte Funktion von Dopamin bei Epilepsie hin. Die Mechanismen und pathophysiologische Bedeutung der Modulation der Epileptogenese durch Dopamin sind unbekannt. Die im PET nachweisbare, reduzierte D2‐Rezeptorbindung...In klinischen Studien konnte mithilfe der Positronen‐Emissions‐Tomographie (PET) Veränderungen des Dopaminstoffwechsels sowohl bei fokalen als auch bei generalisierten Epilepsien nachgewiesen werden. Tierexperimentelle Daten deuten auf eine neuroprotektive, über D2‐Rezeptoren vermittelte Funktion von Dopamin bei Epilepsie hin. Die Mechanismen und pathophysiologische Bedeutung der Modulation der Epileptogenese durch Dopamin sind unbekannt. Die im PET nachweisbare, reduzierte D2‐Rezeptorbindung könnte durch eine Reduktion der Anzahl der D2‐Rezeptoren, durch eine vermehrte D2‐Rezeptorbelegung durch einen endogenen Liganden oder alternativ durch eine Rezeptor Internalisierung bedingt sein. Ebenso ist unklar, ob eine neuroprotektive Wirkung beim Menschen nachweisbar und relevant ist. Die Bedeutung der Veränderungen des Dopaminstoffwechsels bei Patienten mit Epilepsie ist daher Gegenstand des vorliegenden Antrags.
Im Rahmen dieses Antrages sollen folgende tierexperimentelle Untersuchungen durchgeführt
werden: Durch in‐vitro Untersuchungen an hippocampalen Schnittpräparaten der adulten Ratte
sollen mit Hilfe extrazellulärer Ableitungen die Auswirkungen von D2 Agonisten und Antagonisten auf iktale und interiktale Aktivität in verschiedenen in‐vitro Epilepsiemodellen untersucht werden. In
patch‐clamp Experimenten an identifizierten Neuronen sollen die Mechanismen und die
Pharmakologie dopaminerger Modulation epileptiformer Aktivität im Detail untersucht werden.
Parallel hierzu durchgeführte klinische PET‐Studien sollen das Vorliegen und die Ausprägung von
Veränderungen der D2‐Rezeptorverfügbarkeit bei idiopathisch generalisierten Epilepsien und in den Basalganglien bei Temporallappen‐Epilepsie untersuchen. Insbesondere werden hier Fragen zur Abhängigkeit vom klinischen Typ der Anfälle und zur Reversibilität der Veränderungen im Zentrum stehen. Zusätzlich soll an Patienten ohne MRT Läsion die Lateralisation dieser Prozesse analysiert werden.
Im letzten Teil der Antragstellung sind zur Translation der Ergebnisse in einem Rattenmodel für
Temporallappen‐Epilepsien Veränderungen der D2‐Rezeptorverfügbarkeit im Tier‐PET nachzuweisen und an diesem Tiermodel in‐vivo und in‐vitro die Untersuchungen zur Rolle der veränderten D2 Rezeptor Expression fortzuführen.
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