Kindliches Körpergefühl 2 - Multimethodale Erfassung der Interozeptiven Genauigkeit bei Vorschulkindern (KiKö 2)
Laufzeit: ab 24.03.2017
Partner: Lokale Kindergärten, Dr. Anna Pohl (Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität zu Köln), Priv.-Doz. Dr. André Schulz (Université de Luxembourg)
Förderung durch: Forschungsfond der Universität Trier (2016)
Kurzfassung
Emotionen sind eng mit körpereigenen Empfindungen (z.B. erhöhter Herzschlag bei Angst) verbunden. Im Erwachsenenbereich mehren sich Hinweise, dass die Fähigkeit, körpereigene Empfindungen akkurat wahrzunehmen (Interozeptive Genauigkeit) mit einer besseren Emotionsregulation einhergeht. Wie sich die Interozeptive Genauigkeit bei Kleinkindern entwickelt, und in welchem Zusammenhang sie zu emotionalen Prozessen steht, ist bis dato unerforscht. Ziel des Projektes ist es daher, die Interozeptive...Emotionen sind eng mit körpereigenen Empfindungen (z.B. erhöhter Herzschlag bei Angst) verbunden. Im Erwachsenenbereich mehren sich Hinweise, dass die Fähigkeit, körpereigene Empfindungen akkurat wahrzunehmen (Interozeptive Genauigkeit) mit einer besseren Emotionsregulation einhergeht. Wie sich die Interozeptive Genauigkeit bei Kleinkindern entwickelt, und in welchem Zusammenhang sie zu emotionalen Prozessen steht, ist bis dato unerforscht. Ziel des Projektes ist es daher, die Interozeptive Genauigkeit von N = 60 Kleinkindern (4-6 Jahre) zu erfassen. Dies soll anhand eines Vergleichs verschiedener Paradigmen geschehen: (i) "Jumping Jack" paradigm (JJP), welcher eine Veränderung des Herzschlages durch eine körperliche Übung (Hampelmannsprung) provozieren soll, (ii) Heartbeat Adjustment Task (HAT), welcher eine Adjustierung eines visuelle dargebotenen Herzschlags an den eigenen Herzschlag verlangt, und (iii) eine adaptierte Form des Heartbeat Detection Task (aHDT; Schandry, 1981; Yoris et al., 2015), welcher die subjektiv wahrgenommene Herzrate mit der objektiv erfassten in Beziehung setzt. Zudem erfolgt eine standardisierte Erfassung von emotionalen Prozessen (Emotionsregulation, Emotionserkennung) anhand von validierten Verfahren. Es wird angenommen, dass Kleinkinder bereits in der Lage sind, körpereigene Empfindungen akkurat wahrzunehmen. Zudem wird angenommen, dass Kleinkinder analog zu Erwachsenen besser Emotionen erkennen und regulieren können, wenn sie in der Lage sind, körpereigene Empfindungen wahrzunehmen. Das vorliegende Projekt stellt eine Folgestudie einer Vorstudie dar, in welcher das "Jumping Jack" paradigm bereits an einer Stichprobe von N = 60 Kindern (4-6 Jahre) getestet wurde und die notwendigen Forschungsstrukturen etabliert werden konnten (Hechler, Rach, Nuraydin, Hilger, & Schaan, 2016). Mittelfristig sollen neben dieser grundlagenorientierten Fragestellung anwendungsorientierte Fragestellungen bearbeitet werden, wie z.B. dysfunktionale interozeptive Prozesse bei Kindern nach frühen starken Schmerzerfahrungen, die Einfluss nehmen können auf die Wahrnehmung von Emotionen und die Emotionsregulation der Kinder.» weiterlesen» einklappen