Interkulturelle Begegnungen im Spiegel von Literatur und (Fernseh)film – Ein japanisch-deutscher Vergleich – „Interkulturelle Begegnungen im Spiegel von Literatur und (Fernseh)film – Ein japanisch-deutscher Vergleich –“
Laufzeit: ab 01.10.1999
Förderung durch: Volkswagenstiftung im Rahmen des Schwerpunktthemas „Das Fremde und das Eigene – Probleme und Möglichkeiten interkulturellen Verstehens
Kurzfassung
Ziel des komparatistischen Forschungsprojekts war es, die Möglichkeiten literarischer und filmischer Werke für die Vermittlung interkultureller Kompetenz zu untersuchen. Hierfür wurden literarische Werke, Kino- und Fernsehfilme sowie Serien zur Interkulturalitätsthematik in Japan und Deutschland seit den 1990er Jahren untersucht.
Im Mittelpunkt stand zum einen die Thematisierung deutsch-japanischer Begegnungen und zum anderen Werke, die sich mit der Situation der jeweils größten...Ziel des komparatistischen Forschungsprojekts war es, die Möglichkeiten literarischer und filmischer Werke für die Vermittlung interkultureller Kompetenz zu untersuchen. Hierfür wurden literarische Werke, Kino- und Fernsehfilme sowie Serien zur Interkulturalitätsthematik in Japan und Deutschland seit den 1990er Jahren untersucht.
Im Mittelpunkt stand zum einen die Thematisierung deutsch-japanischer Begegnungen und zum anderen Werke, die sich mit der Situation der jeweils größten Minderheitengruppe befassen, d.h. der türkischstämmigen und der koreanischstämmigen Bevölkerung in Deutschland bzw. Japan. Über diese beiden Schwerpunkte hinaus wurden weitere Werke, die für die Interkulturalitätsthematik im jeweiligen Land von besonderer Bedeutung erscheinen, einbezogen.
Ähnliche Darstellungsmuster lassen sich vor allem im populärkulturellen Bereich der Fernsehserien feststellen: „Fremdes“ und „Eigenes“ wird in beiden Ländern häufig anhand der Dichotomie „Tradition – Moderne“ zum Ausdruck gebracht. Deutschland und Japan bzw. die jeweilige Bevölkerung verkörpern dabei recht plakativ „die Modernität“, Türkei und Korea hingegen „die Traditionen“. Ein Unterschied besteht allerdings darin, wie Traditionen jeweils bewertet werden: Den Konstruktionen in deutschen Serien liegt häufig die ethnozentrische Haltung zugrunde, anderen Ländern, insbesondere der Türkei, eine in der Kultur verankerte Rückständigkeit zuzuschreiben. In den japanischen Serien hingegen wird die Wahrung von Traditionen in anderen asiatischen Ländern, vor allem in Korea, idealisiert und somit als positives Beispiel für Japan gezeichnet.
In Literatur und manchen Kinofilmen zeigt sich erwartungsgemäß in beiden Ländern hingegen eher eine differenziertere, weniger stereotype Darstellung. Für die Interkulturalitätsthematik von besonderer Bedeutung ist der Einblick in das Leben zwischen den Kulturen, den vor allem literarische Werke und die Filme von Seiten japan-koreanischer und deutsch-türkischer Schriftsteller/innen und Filmemacher bieten. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Dichotomie „fremd“ und „eigen“ zunehmend in Frage gestellt wird und leisten somit einen entscheidenden Beitrag zu einem Paradigmenwechsel in der Auseinandersetzung mit der Interkulturalitätsthematik.
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Veröffentlichungen
- Gössmann, Hilaria; Jaschke, Renate
- Das VW-Forschungsprojekt ‚Interkulturelle Begegnungen im Spiegel von Literatur und (Fernseh)film. Ein japanisch-deutscher Vergleich‘“.
- Gössmann, Hilaria; Jaschke, Renate; Mrugalla, Andreas
- Interkulturelle Begegnungen in Literatur, Film und Fernsehen. Ein deutsch-japanischer Vergleich.
- Gössmann, Hilaria; Mrugalla, Andreas
- Fremdheit oder Vertrautheit? Die Begegnung zwischen Japan und seinen asiatischen Nachbarn im Spiegel des Fernsehdramas "Doku".