Kurzfassung
Das Wortspiel kann als eine wichtige Manifestationsform sprachlicher Dynamik angesehen werden. Indem es überraschende, aber gleichzeitig motivierte Verbindungen zwischen Elementen der Sprache herstellt oder in Erinnerung ruft und den Hörer oder Leser zu einem kurzen Innehalten und Verweilen bei der Sprache selbst einlädt, ist es Ausdruck sprecherseitiger Kreativität und metasprachlichen Bewusstseins. Dabei ist das Wortspiel durch die Strukturen der (Einzel-) Sprache bedingt, gleichzeitig...Das Wortspiel kann als eine wichtige Manifestationsform sprachlicher Dynamik angesehen werden. Indem es überraschende, aber gleichzeitig motivierte Verbindungen zwischen Elementen der Sprache herstellt oder in Erinnerung ruft und den Hörer oder Leser zu einem kurzen Innehalten und Verweilen bei der Sprache selbst einlädt, ist es Ausdruck sprecherseitiger Kreativität und metasprachlichen Bewusstseins. Dabei ist das Wortspiel durch die Strukturen der (Einzel-) Sprache bedingt, gleichzeitig beinhaltet es aber auch ein Potential der Überschreitung der Grenzen der (Einzel-)Sprache, durch sprachliche Innovation und – im Falle mehrsprachiger Wortspiele – durch Sprachmischung, so dass sich auch Rückwirkungen auf die Strukturen der Sprache ergeben können. Unser Ziel ist es, die sich im Wortspiel zeigenden dynamischen Tendenzen in einer interdisziplinären Perspektive zu analysieren, wobei Sprachkontakt, sprachliche Kreativität/Innovation und Sprecher-Hörer-Interaktion drei zentrale Reflexionslinien darstellen. Insbesondere sollen Querverbindungen zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft aufgezeigt werden; ergänzend werden kultur- und medienwissenschaftliche Perspektiven einbezogen. Die Analysen alltagssprachlicher und literarischer Manifestationen des Wortspiels in unterschiedlichen Epochen, Kommunikationssituationen, Gattungen / Diskurstraditionen und Verwendungskontexten zeigen die große Bedeutung des Phänomens auf. » weiterlesen» einklappen